Dampfen statt Rauchen: Cochrane-Review liefert Evidenz zur Entwöhnung mit E-Zigaretten18. November 2022 Foto: © PhotoSG/stock.adobe.com Ein aktualisierter Cochrane-Review liefert auf Basis von 17 zusätzlichen Studien Evidenz von hoher Vertrauenswürdigkeit, dass die Rauchentwöhnung mithilfe von E-Zigaretten deutlich besser funktioniert als mit anderen Nikotinersatzprodukten. Laut Cochrane Deutschland belegt der Review mit Evidenz von hoher Vertrauenswürdigkeit, dass die Wahrscheinlichkeit, mindestens sechs Monate lang nicht zu rauchen, deutlich höher ist, wenn man nikotinhaltige E-Zigaretten anstatt herkömmliche Nikotinersatztherapien wie Pflaster und Kaugummis zur Unterstützung nutzt. Er gibt auch Hinweise darauf, dass nikotinhaltige E-Zigaretten dabei effektiver sind als nikotinfreie E-Zigaretten oder eine Rauchentwöhnung ohne nikotinhaltige Hilfsmittel. Allerdings liegen für diese Vergleiche weniger Daten vor, weshalb die Autoen die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz nur als moderat einschätzen. Die aktualisierte Cochrane-Analyse umfasst 78 Studien mit mehr als 22.000 Teilnehmenden. Das sind 17 Studien mehr als bei der letzten Aktualisierung im Jahr 2021, deren Ergebnisse in eine ähnliche Richtung deuteten, wie Cochrane Deutschland schreibt, aber noch als weniger zuverlässig gewertet worden waren. Co-Autorin Nicola Lindson von der Universität Oxford (Großbritannien) und Managing Editor der Cochrane Tobacco Addiction Group kommentiert: „E-Zigaretten verbrennen keinen Tabak und setzen ihre Nutzer nicht der gleichen komplexen Mischung von Schadstoffen aus, die bei Menschen, die herkömmliche Zigaretten rauchen, Krankheiten verursachen. E-Zigaretten sind nicht risikofrei und sollten nicht von Menschen benutzt werden, die nicht rauchen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand bergen nikotinhaltige E-Zigaretten nur einen Bruchteil des Risikos des Rauchens. Aufgrund des Mangels an Daten über mögliche schädliche Wirkungen bei Langzeitgebrauch von nikotinhaltigen elektronischen Zigaretten, das heißt über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren, bleiben jedoch Fragen zu den langfristigen Auswirkungen offen.“ Den Daten aus dem Review zufolge schaffen es ungefähr sechs von 100 Personen, mit einer Nikotinersatztherapie aufhören. Diese Zahl lag mit nikotinhaltigen elektronischen Zigaretten bei neun bis 14 erfolgreichen Ex-Rauchern, also zwischen drei und acht Personen von 100 zusätzlich. Allerdings wurden die Teilnehmenden nur über sechs bis zwölf Monate nachverfolgt, sodass die Rückfallquote über längere Zeit unklar bleibt. Obwohl die meisten Raucher aufhören wollen, fällt es vielen schwer, dies dauerhaft zu tun. Nikotinpflaster und Nikotinkaugummis seien sichere, wirksame und etablierte Methoden, um den Menschen beim Aufhören zu helfen, betont Cochrane Deutschland und unterstreicht auch, dass E-Zigaretten erst seit etwa zehn Jahren auf dem Markt sind. Ihr möglicher Beitrag zur Tabakentwöhnung werde weiterhin intensiv diskutiert.
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