DANK zeigt sich enttäuscht vom Koalitionsvertrag23. April 2025 Um Gesundheitskosten effektiv zu reduzieren, muss die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten bereits bei Kindern und Jugendlichen ansetzen. (Foto: © Pixel-Shot – stock.adobe.com) Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) vermisst im Koalitionsvertrag von CDU und SPD den „politischen Willen“ für Investitionen in Verhältnisprävention. Denn der ausgehandelte Vertrag bleibt weit hinter den Erwartungen und Forderungen des Wissenschaftsbündnisses zurück. „Während wirtschaftliche Stabilität und soziale Gerechtigkeit ambitioniert adressiert werden, fehlen konkrete und verbindliche Maßnahmen zur Reduktion von nichtübertragbaren Krankheiten. Dabei ist klar: Wer Chancengleichheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Wirtschaftswachstum will, darf die Gesundheit der nächsten Generation nicht ignorieren. Verantwortung für Deutschland sieht anders aus!“, kritisiert Barbara Bitzer, Sprecherin der DANK und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Zentrale präventive Hebel wie eine Herstellerabgabe auf zuckergesüßte Getränke, im Gegenzug die Mehrwertsteuerbefreiung gesunder Lebensmittel, eine tägliche Stunde Bewegung in Kita und Schule, die verpflichtende Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards für Schulverpflegung, sowie verbindliche Werbebeschränkungen für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett und Salz, wenn diese sich an Kinder richten, fänden im Koalitionsvertrag keine Erwähnung, moniert die DANK. „Die neue Bundesregierung riskiert damit, eine zentrale Stellschraube zur Förderung der Bevölkerungsgesundheit und zur Verringerung der Krankheitslast sowie einer langfristigen Reduktion der Gesundheitskosten ungenutzt zu lassen“, erklärte Bitzer. Strukturierte Präventionsmaßnahmen seien kein Nebenschauplatz, sondern eine zentrale politische Zukunftsaufgabe, macht das Wissenschaftsbündnis deutlich. Nichtübertragbare Krankheiten seien für den Großteil der Krankheitslast in Deutschland verantwortlich. Allein Übergewicht, Tabak- und Alkoholkonsum verursachten jedes Jahr Kosten von mehr als 200 Milliarden Euro. Dennoch bleibe die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten im Koalitionsvertrag „auf über 140 Seiten nahezu ungenannt. Konkrete, bevölkerungsweite Maßnahmen mit Weitsicht sucht man hier vergeblich. Dabei wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, wirkungsvoll zu investieren, um langfristig unkontrollierte Folgekosten zu vermeiden. Investitionen in Verhältnisprävention sind minimal und ihr Nutzen ist enorm – es braucht lediglich den politischen Willen“, kritisierte Bitzer. Die DANK fordert die Koalitionsparteien deshalb erneut auf, Prävention zum politischen Schwerpunkt zu machen. „Wir appellieren an die Bundesregierung, Gesundheitsschutz nicht weiter zu vertagen und endlich die notwendigen strukturellen Voraussetzungen für eine gesunde Kindheit zu schaffen. Das Fenster für eine echte Präventionswende steht offen. Diese Chance darf nicht erneut ungenutzt bleiben“, mahnt die DANK-Sprecherin. Das Wissenschaftsbündnis DANK, dem 21 medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, Verbände und Organisationen angehören, fordert eigenen Angaben zufolge seit 15 Jahren umfassende Präventionsmaßnahmen, um die Gesundheit der Menschen nachhaltig zu stärken, Kinder und Jugendliche vor schädlichen Einflüssen zu schützen und damit Gesundheitskosten effektiv zu reduzieren. In einem umfassenden 6-Punkteplan hat die DANK kurz vor der Bundestagswahl 2025 konkrete Präventionsmaßnahmen identifiziert und an die Politik adressiert.
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