DANTE-Studie untersucht optimale Therapiedauer beim metastasierten Melanom

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Auf dem ASCO 2025 wurden neue Daten zur Therapiedauer beim fortgeschrittenen Melanom vorgestellt: Auch nach nur zwölf Monaten Immuntherapie konnten rund 80 Prozent der Patienten die Krankheitskontrolle aufrechterhalten.

Die Studienergebnisse der Arbeitsgruppe aus Großbritannien wurden auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) am 3. Juni 2025 in Chicago vorgestellt. Die DANTE-Studie ist die bislang größte prospektive Studie zur optimalen Therapiedauer beim inoperablen, fortgeschrittenen Melanom unter Immuntherapie.

Die Ergebnisse der zwischen September 2018 und März 2023 durchgeführten fünfjährigen Studie zeigten, dass 80,2 Prozent der Patienten, die die Immuntherapie nach 12 Monaten abbrachen, auch nach weiteren zwölf Monaten eine Krankheitskontrolle aufrechterhalten konnten. Dies war vergleichbar mit den 87,6 Prozent der Patienten, die die Medikamente zwei Jahre oder länger einnahmen, wenn man eine vordefinierte Progressionsmarge berücksichtigt.

Analysen sekundärer Endpunkte zeigten nur geringe Unterschiede in der Lebensqualität zwischen den Patienten mit unterschiedlicher Therapiedauer. Weitere Untersuchungen zur Kosteneffektivität der verkürzten Therapie laufen derzeit.

Der aktuelle Therapiestandard sieht vor, Immuntherapeutika wie Pembrolizumab und Nivolumab mindestens zwei Jahre oder so lange zu verabreichen, wie sie den Patienten helfen. Dies hat die Überlebensraten deutlich verbessert, doch es gibt keine belastbaren Belege dafür, dass zwei Jahre die optimale Dauer für die Kontrolle oder Verkleinerung von Tumoren bei Patienten mit inoperablem Stadium-III- oder Stadium-IV-Melanom sind. Patienten können zudem unter schweren Nebenwirkungen leiden, die zusätzliche Untersuchungen, Krankenhausbesuche und manchmal stationäre Aufenthalte erforderlich machen.

In der Studie wurden 415 Patienten aus 36 britischen Kliniken während der ersten zwölf Monate ihrer Behandlung rekrutiert. Nach zwölf Monaten wurden 166 Patienten ohne Krankheitsprogression randomisiert: Sie setzten entweder die Immuntherapie ab oder führten sie für mindestens weitere zwölf Monate fort, sofern die Behandlung und deren Toxizität vertretbar waren. Obwohl die Ergebnisse einen wichtigen Beitrag zum Verständnis zukünftiger Behandlungsstrategien für das metastasierte Melanom leisten, führten Rekrutierungsprobleme infolge der Pandemie zum vorzeitigen Studienabbruch, bevor die geplante Stichprobengröße erreicht wurde. Daher war die Studie unterpowert, und die Fortführung der Immuntherapie für mindestens zwei Jahre sollte weiterhin als Standard gelten.

Die leitende Prüferin der DANTE-Studie, Sarah Danson, sagte: „Die Reduktion der Behandlungsdauer ist eine der schwierigsten Aufgaben, weil sowohl Patienten als auch das klinische Team befürchten, dass ‚mehr besser ist‘.“ Mehr Behandlung könne jedoch mehr Nebenwirkungen bedeuten, was eine Belastung für die Patienten darstellt. „Durch diese Studie haben wir wertvolle Informationen und wichtige Evidenz für die Behandlung des fortgeschrittenen Melanoms gewonnen. Wir werden nun im Detail analysieren, ob bestimmte Patienten mehr profitiert haben als andere.“