Darmbakterien triggern zusammen mit Alter und Genen MS-Progression21. November 2017 Abb.: © pixeljack/Fotolia Schon früh im Leben können offenbar Darmbakterien zur Entstehung und zur Progression der Multiplen Sklerose beitragen, wie Wissenschaftler von der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School in einer gerade veröffentlichten Studie herausgefunden haben. Für ihre Untersuchung testete der Neuroimmunologe Prof. Sudhir Yadav und Kollegen Mäuse mit einer Prädisposition für Multiple Sklerose (MS). Wurden die dergestalt genetisch modifizierten Mäuse einer sterilen Umgebung ausgesetzt, erkrankten sie nicht an MS. In Kontakt mit einer normalen Umgebung mit darin üblicherweise vorkommenden Bakterien jedoch entwickelten die Tiere eine MS-ähnliche Erkrankung und Darmentzündung, was laut den Wissenschaftlern darauf hindeutet, dass Darmbakterien einen Risikofaktor darstellen können, der die Entstehung einer MS auslöst. Die Studie ergab einen Zusammenhang zwischen Darmbakterien und der Inzidenz einer MS-artigen Erkrankung, der in einem jüngeren Lebensalter ausgeprägter war – einem Zeitpunkt, zu dem auch die MS-Prävalenz höher ist. Zudem waren jüngere Mäuse anfälliger für die Entwicklung einer MS als ältere. Zusammen schienen Alter, Darmbakterien und MS-Risikogene eine Erkrankung auszulösen. Ihre Studie sei auch die erste, so berichten die Autoren, in der Mechanismen identifiziert werden konnten, mithilfe derer Darmbakterien Veränderungen im Immunsystem auslösen, die einer MS-Progression zugrunde liegen. “Diese Erkenntnisse könnten therapeutische Auswirkungen haben und dazu führen, dass sich mittels einer Manipulation von Darmbakterien eine MS-Progression bremsen lässt”, sagte Suhayl Dhib-Jalbut, Leiter des Rutgers-Robert Wood Johnson Center for Multiple Sclerosis. In der Zukunft könnte die weitere Erforschung dieser Zusammenhänge dazu führen, dass schädliche Darmbakterien, die nachgewiesenermaßen zu einer MS-Progression führen können, eliminiert werden – oder in diesem Sinne nützliche Bakterien, die vor einer solchen Progression schützen, gefördert werden. Originalpublikation: Yadav SK et al. Proc Natl Acad Sci U S A. 2017 Oct 31;114(44):E9318-E9327
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