Darmgesundheit bei Tier und Mensch – VetmedTalk #4: „Die Nahrung soll deine Medizin sein.“22. Dezember 2021 Der Darm hat an den Feiertagen einiges zu verarbeiten. Illustration: © Matthias Moser/Vetmeduni Der Darm gilt als Sitz der Gesundheit. Dafür sind Billionen von Bakterien verantwortlich, sowohl beim Menschen als auch bei Haus- und Nutztieren. Welche Rolle nimmt die Ernährung dabei ein und welche spannenden Forschungsprojekte rund um das Mikrobiom gibt es? Diese und weitere Fragen diskutierten namhafte ExpertInnen aus den Bereichen der Lebensmitteltechnologie sowie der Veterinär- und Humanmedizin im Rahmen des vierten VetmedTalks unter dem Motto „Die Nahrung soll deine Medizin sein“. Die Nachschau zum Online-Event steht nun auf Youtube zur Verfügung. Rund 80.000 ÖsterreicherInnen leiden an chronisch entzündetem Dickdarm und ähnlichen Erkrankungen. Wiederkäuer wie Rinder und Schafe produzieren bei der Verdauung das klimaschädliche Treibhausgas Methan. Gut gemeinte Leckerlis können für den Stoffwechsel von Hunden und Katzen durchaus belastend sein. Bei all diesen Phänomenen spielt das Mikrobiom eine entscheidende Rolle. Im Sinne eines One-Health-Ansatzes forschen deshalb sowohl Human-, als auch VeterinärmedizinerInnen zum Thema. Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni: “Der Darm spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit – das gilt für Menschen genauso wie für Tiere. Aus diesem Grund beschäftigt sich die Veterinärmedizinische Universität Wien in mehreren Forschungsprojekten intensiv mit dem Thema Darm bei Haus- und Nutztieren. Schließlich ist deren Gesundheit eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit von uns Menschen. “ Christine Moissl-Eichinger (Diagnostik- und Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz), Julian Weghuber (Leiter des Exzellenzzentrums für Lebensmitteltechnologie und Ernährung, FH Oberösterreich), Iwan Burgener (Leiter der Kleintierklinik, Vetmeduni), Barbara Metzler-Zebeli (Leiterin der Abteilung für Ernährungsphysiologie, Vetmeduni) und Qendrim Zebeli (Leiter des Instituts für Tierernährung und Funktionelle Pflanzenstoffe sowie des Christian-Doppler-Labors für Innovative Darmgesundheitskonzepte bei Nutztieren, Vetmeduni) präsentierten neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Forschung sowie spannende Experimente rund um die Darmgesundheit. Wissenschaftskommunikator Bernhard Weingartner führte durch die Veranstaltung. Ernährung, Lebensart und Krankheiten beeinflussen den Darm – gleichzeitig beeinflusst der Darm den Stoffwechsel, das Immunsystem und sogar die Zellen im Gehirn Die ExpertInnen thematisierten die Einflüsse von Antibiotika auf Darmbakterien und erklärten, wie das Mikrobiom auf Antibiotika reagiert, wie es sich regeneriert und in welcher Weise Pro- und Präbiotika dabei unterstützen können. Zudem ging die ExpertInnenrunde auf das sogenannte „Leaky Gut“-Syndrom ein. Dabei handelt es sich um eine vermehrte Durchlässigkeit der Darmwand. Bestandteile von Nahrungsmitteln oder Giftstoffen sind dann in der Lage, die Darmbarriere zu überwinden und den Organismus zu beeinflussen. In Folge können die Leistungsfähigkeit, aber auch die Psyche in Mitleidenschaft gezogen werden. Am Ende des VetmedTalks hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, eigene Fragen an die ExpertInnenrunde zu stellen. Hier zeigt sich, dass das Thema Darmgesundheit für viele Menschen wichtig ist. Allerdings ist auch klar, dass es mehr Informationen braucht, um beispielsweise ein geschädigtes Mikrobiom frühzeitig zu erkennen. Viele Fragen der ZuschauerInnen drehten sich um die „besten“ Lebensmittel und Unverträglichkeiten. Eine Komplettlösung gibt es dabei jedoch nicht, denn der Darm jedes Tieres und Menschen ist einzigartig. Im Zweifelsfall stehen Haus- oder TierärztInnen beratend zur Seite. Weitere Informationen Nachschau: Der VetmedTalk zum Thema „Darmgesundheit bei Tier und Mensch“ auf YouTube
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