Das West-Nil-Virus war im Jahr 2025 nur mäßig aktiv

(Symbolbild) Foto: © Gabriel Nunes Kroning – pixabay.com

Während es im letzten Jahr ein intensives Infektionsgeschehen in vielen neu betroffenen Landkreisen vor allem von Niedersachsen und Schleswig-Holstein gab, bestätigte das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen (WNV) am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in dieser Saison nur 4 Fälle bei Pferden und 21 bei Wild- und Zoovögeln.

Die Mehrzahl der Infektionen trat einmal mehr in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen auf, welche bereits in den letzten Jahren betroffen waren, so das FLI. Auffällig seien allerdings drei Pferdefälle im Südwesten des Landes, die alle eng nebeneinander auftraten (Landkreis Bergstraße und Landkreis Rhein-Neckar-Kreis). Hier sollte die Aufmerksamkeit gegenüber WNV erhöht werden, zumal in den angrenzenden Landkreisen bereits in den Vorjahren Fälle auftraten.

Schlechte Konditionen für Stechmücken 2025: Ungünstiges Wetter und viele geimpfte Pferde

Ursache für die deutlich geringeren Fallzahlen im Jahr 2025 könnten die ungünstigen klimatischen Bedingungen für Mücken in diesem Jahr gewesen sein. Aufgrund eines kalten und trockenen Frühjahres habe es deutlich weniger Stechmücken als im Vorjahr gegeben. Weiterhin habe sicherlich die Infektionswelle im letzten Jahr dazu geführt, dass viele Pferdebesitzer der Impfempfehlung der StIKo Vet gefolgt seien. Darum wiesen derzeit viele Pferde einen aktuellen Impfschutz gegenüber WNV auf.

Hinzu kämen  etliche WNV geimpfte Zoo- und falknerisch gehaltene Vögel in Deutschland, argumentiert das FLI. Weiterhin wurde am Nationalen Referenzlabor dokumentiert, dass alle bisher in Deutschland an WNV verstorbenen Pferde nicht gegen WNV geimpft waren.

WNV zirkuliert in vielen Regionen in der Vogel- und Stechmückenpopulation

Das Virus habe sich in etlichen Regionen in Deutschland etabliert und zirkuliert endemisch in der Vogel- und Stechmückenpopulation. Mit einem jährlichen Auftreten ist zu rechnen, ebenso mit einer sehr wahrscheinlichen weiteren Ausbreitung über die bislang betroffenen Gebiete hinaus. Wenn günstige klimatische Bedingungen in der Stechmückensaison vorherrschen, zum Beispiel ein feuchtwarmes Frühjahr gefolgt von einem langanhaltenden heißen Sommer, sei mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem sprunghaften Ansteigen der Fallzahlen zu rechnen, prognostiziert das FLI. 

Informationen zu aktuellen Infektionszahlen bei Menschen stellt das hierfür zuständige Robert Koch-Institut zur Verfügung.