DDG und diabetesDE würdigen Thomas Haak und seinen jahrzehntelangen Einsatz für patientennahe Diabetologie

Prof. Thomas Haak, Gründungsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und langjähriger Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim, geht nach mehr als 40 Jahren in den Ruhestand. Bildquelle: diabetesDE/Deckbar

Prof. Thomas Haak geht nach mehr als 40 Jahren Engagement in Klinik, Wissenschaft und Patientenkommunikation in den Ruhestand. DDG und diabetesDE würdigen seinen Einsatz und rücken die strukturelle Bedeutung von Fachkliniken ins Blickfeld.

Prof. Thomas Haak hat sich über Jahrzehnte für eine laienverständliche, lebensnahe Diabetologie eingesetzt – als Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim, Mitgründer der gemeinnützigen Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und medizinischer Kommunikator mit bundesweiter Ausstrahlung. Nun ist er in den Ruhestand getreten. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE würdigen gemeinsam sein herausragendes Wirken.

„Prof. Haak hat sich in besonderer Weise für die Weiterentwicklung der Diabetologie eingesetzt – wissenschaftlich fundiert, mit großer kommunikativer Stärke und immer mit dem Blick auf die Lebensrealität von Menschen mit Diabetes“, erklärt Prof. Julia Szendrödi, Präsidentin der DDG. „Er hat medizinische Exzellenz mit Menschlichkeit verbunden und sich für eine Versorgung eingesetzt, die Wissen verständlich und wirksam macht.“

Er war von 2005 bis 2009 im Vorstand und von 2007 bis 2009 Präsident der DDG. Während seiner Zeit im Vorstand hat er diese als Fachgesellschaft weiter professionalisiert und vorangebracht. Sein Anliegen damals wie heute: die Diabetologie in Deutschland medizinisch, strukturell und politisch zu stärken. Eine enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Organisationen in der Diabetologie ist ihm dabei besonders wichtig.

Der Leitsatz „Kompliziertes verständlich machen und passende Lösungen finden“ prägte nicht nur seinen ärztlichen Alltag, sondern auch sein Engagement in der Patientenkommunikation. Seit der Gründung von diabetesDE im Jahr 2008 gestaltete er als ehrenamtliches Vorstandsmitglied – zuletzt als Finanzvorstand – über viele Jahre die Entwicklung der gemeinnützigen Organisation mit. Er moderierte Podcasts, Erklärvideos und Formate wie „Weltdiabetestag – Das Magazin“, war gefragter Interviewpartner, medizinischer Ratgeber bei Kooperationsprojekten – und übernahm bei Benefizspielen sogar die Rolle des Mannschaftsarztes des FC Diabetologie.

„Prof. Haak hat diabetesDE über viele Jahre entscheidend geprägt“, betont Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. „Er ist immer noch Gestalter, Moderator, Mutmacher – und ein Arzt, der sich mit Haltung und Herz für die Belange von Menschen mit Diabetes eingesetzt hat. Dafür sind wir ihm zutiefst dankbar.“

Ein zentraler Wirkungsort war das von ihm geleitete Diabetes Zentrum Mergentheim, eine der größten und profiliertesten Fachkliniken für Menschen mit Diabetes in Deutschland. Hier setzte sich Prof. Haak für multiprofessionelle, evidenzbasierte und individuelle Therapieansätze ein – mit einem besonderen Augenmerk auf Schulung, Alltagstauglichkeit und psychosoziale Aspekte. Die angeschlossene Forschungseinrichtung FIDAM (Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Mergentheim) entwickelte unter seiner Mitwirkung zertifizierte Schulungsprogramme wie MEDIAS 2, PRIMAS und Hypos, die bundesweit zum Einsatz kommen.

Im Zuge seines Abschieds rücken DDG und diabetesDE zugleich die strukturelle Bedeutung von Fachkliniken wie Bad Mergentheim ins Blickfeld. „Solche Einrichtungen sind ein unverzichtbarer Teil der stationären Versorgung – doch sie allein können die Behandlung von rund drei Millionen jährlich stationär aufgenommenen Menschen mit Diabetes in Deutschland nicht abdecken“, erklärt Prof. Andreas Fritsche, Mitglied im Vorstand der DDG. „Wir brauchen langfristig tragfähige Konzepte, um diabetologische Expertise flächendeckend und sektorenübergreifend verfügbar zu machen – auch vor dem Hintergrund aktueller Reformen in der Krankenhausplanung.“

DDG und diabetesDE danken Prof. Thomas Haak für sein jahrzehntelanges Wirken. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünschen sie ihm alles Gute, Gesundheit und weiterhin viele inspirierende Begegnungen.