DDG verleiht begehrte Medienpreise auf der Diabetes Herbsttagung

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Auf der 18. Diabetes Herbsttagung in Hannover statt fand die 11. Verleihung der DDG Medienpreise statt. Drei journalistische Beiträge wurden im Rahmen der Veranstaltung am 22. November prämiert.

Die Preisträger erhielten in den Kategorien „Lesen“, „Hören“ und „Sehen“ für ihre Beiträge jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro. Erstmals wurde auch ein Instagram-Reel ausgezeichnet, betont die DDG.

Die Gewinner der DDG-Medienpreise 2024 im Überblick:

  • Der Instagram-Reel von Dr. Nibras Naami „Notfall: Diabetische Ketoazidose! Diabetes Typ1 erkennen“ zur Aufklärung von Eltern von Diabetes-erkrankten Kindern hat in der Kategorie Sehen gewonnen.
  • Nina Weber wurde für ihren Beitrag über Lieferschwierigkeiten bei lebenswichtigen Diabetes-Medizinprodukten im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in der Kategorie Lesen ausgezeichnet.
  • In der Kategorie Hören kürte die Jury eine Folge des WDR-2-Gesundheitspodcasts „Frag dich fit“ von Anne Schneider und Dr. Heinz-Wilhelm Esser.

In diesem Jahr feiert die DDG ihren 60. Geburtstag. Für das Jubiläumsjahr hat sie das Motto der Medienpreise bewusst besonders offen gewählt: „Mit unserer diesjährigen Ausschreibung wollen wir darauf aufmerksam machen, mit welchen Herausforderungen Menschen mit Diabetes mellitus konfrontiert sind, denn Diabetes ist nicht gleich Diabetes“, erklärt DDG Mediensprecher Prof. Baptist Gallwitz.

Der Siegerbeitrag in der Kategorie „Sehen“ von Naami stellt unerkannten Typ-1-Diabetes bei Kindern in einer bedrohlichen Stoffwechselentgleisung in einer Notaufnahme dar und erläutert dann mit einfachen Worten, was Diabetes Typ 1 ist. Naami erklärt medizinischen Laien – zum Beispiel Eltern ohne entsprechendes Vorwissen –, an welchen Symptomen sie Diabetes bei Kindern erkennen können. Naami betont aber auch, dass bei früher Diagnose und richtiger Therapie betroffene Kinder ein weitgehend normales Leben führen können. „Die Jury ist vor allem deshalb von dem Beitrag überzeugt, weil er ein sehr emotionales Thema sehr anschaulich schildert und dieses auf einem modernen Kanal der Zielgruppe leicht verständlich näherbringt“, so Gallwitz.

Siegerin in der Kategorie „Lesen“ ist Weber mit ihrem Artikel „Muss sie sterben, weil Roche ihr Medizinprodukt nicht mehr herstellen wird?“, der im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erschienen ist. „Wegen der Besonderheit des Themas – die Fokussierung auf eine sehr seltene Diabetesform – und der umfassenden emotionalen und sensiblen Darstellung wertet die Jury dies als besten Beitrag in dieser Kategorie“, erläutert Gallwitz. Bewundernswert ist auch die im Artikel vorgestellte Protagonistin, die trotz so vieler Schicksalsschläge ihren Lebensmut nie verloren hat: Sie lebt seit ihrer Kindheit mit Diabetes Typ 1 und musste sich jahrelang Insulin spritzen. Als junge Erwachsene jedoch entwickelte sie die sehr seltene subkutane Insulinresistenz, wodurch das Spritzen ineffektiv wurde. Daher wurde ihr ein „Port-System“ von Roche implantiert, welches das Insulin direkt in die Bauchhöhle bringt. Derzeit leben nur 30 Menschen mit Diabetes in Deutschland mit diesem Produkt– es ist deshalb ein Nischenprodukt. Nun hat der Hersteller Roche Probleme mit der Produktion, weil Zulieferer keinen Nachschub mehr liefern. Wenn Roche diese Patienten nur noch bis Ende 2025 mit dem Gerät versorgt, bleibt den Betroffenen keine Alternative außer einer Bauchspeicheldrüsentransplantation – bei den derzeitigen Wartelisten für Transplantationen ist dies jedoch eine lebensgefährliche Situation, so Weber.

In der Kategorie „Hören“ hat die Jury die Folge „Zucker, Sport und Insulin – Diabetes behandeln und verhindern“ des WDR-2-Gesundheitspodcasts „Frag dich fit“ von Schneider und Esser ausgezeichnet. Dazu Gallwitz: „Der Jury gefällt besonders, dass der Podcast mit alltagsnahen, anschaulichen Patientenbeispielen arbeitet und auf diese Weise zur Volkskrankheit Diabetes Typ 2 informiert.“ Zur Sprache kommen beispielsweise die Ursachen der verschiedenen Diabetes-Typen, erste Symptome, Hinweise zu Diagnose und Therapie, aber auch praktische Tipps zu Ernährung und Bewegung. Die Hörer können über die Facebook-Gruppe, per WhatsApp oder E-Mail hierzu Fragen stellen – die Erklärungen sind kurzweilig und anschaulich.