DEGRO-Kongress 2025: Verleihung der Wissenschaftspreise2. Juli 2025 KongresspräsidentinAndrea Wittig-Sauerwein, Preisträgerin Daniela Thorwarth und Rita Engenhart-Cabillic (v. l.) Foto: Florian Sander, Göttingen, Köln Auf dem 31. DEGRO-Kongress in Dresden wurden die wichtigsten Forschungspreise der Radioonkologie in Deutschland verliehen, unter anderem für Forschung zum Thema Kopf-Hals-Tumoren. Den Preis für Klinische Radioonkologie erhielt Prof. Daniela Thorwarth, Tübingen, mit dem Hermann-Holthusen-Preis wurden PD Dr. Alexander Rühle, Leipzig, und PD Dr. Tanja Eichkorn, Heidelberg, geehrt. Dr. Anna-Jasmina Donaubauer, Erlangen, erhielt den Innovationspreis und Dr. Frederik Fuchs, München, den Hochpräzisions-Strahlentherapie-Preis der Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e. V. (DEGRO). Preis für Klinische Radioonkologie Seit 2023 verleiht die DEGRO gemeinsam mit der Cabillic Engenhart Stiftung den Preis für Klinische Radioonkologie. Der Preis soll zu herausragenden wissenschaftlichen Leistungen motivieren und innovative Forschung unterstützen. Daher werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bzw. Studiengruppen ausgezeichnet, die über ein etabliertes, unabhängiges Forschungsprofil verfügen und exzellente klinische Studien auf höchstem Niveau oder translationale strahlenbiologische oder strahlenphysikalische Projekte durchgeführt haben. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen des DEGRO-Jahreskongresses an Prof. Daniela Thorwarth, Tübingen, verliehen. Mit dem Preis würdigt die DEGRO ihre präklinischen und klinisch-physikalischen Arbeiten zur Identifikation von Bildgebungsbiomarkern und deren Translation in die klinische Radioonkologie. Ziel von Thorwarts Forschungist es, durch eine gezielte Integration von quantitativer Bildgebung in die Planung, die individuelle Adaption, das Therapiemonitoring und die Nachsorge zu einer besseren radioonkologischen Versorgung der Patientinnen und Patienten beizutragen. Aktuelle Forschungsprojekte der Preisträgerin sind das DFG-geförderte Projekt „Sequential quantitative MRI for functional characterization of head and neck cancer, outcome prediction and future biological individualization of MRI-guided radiotherapy“ sowie das Projekt „Online adaptive radiotherapy for locally advanced lung cancer: assessing the patient benefit in a multi-centric comparison of CBCT- and MRI-guidance approaches“, das von der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Krebsforschungszentrum gefördert wird. Hermann-Holthusen-Preis Mit dem Hermann-Holthusen-Preis, der für wissenschaftlich hervorragende Habilitationsschriften vergeben wird, wurden in diesem Jahr zwei Preisträger ausgezeichnet. PD Dr. Alexander Rühle, Leipzig, erhielt die Ehrung für seine Habilitationsschrift „Radiotherapie von Kopf-Hals-Tumorpatienten – Biologische und klinische Prognosemarker zur Patientenstratifikation“, die insgesamt neun Originalarbeiten umfasste. Die Habilitation zeigt das Potenzial neuartiger klinischer und Biomarker-basierter Prognoseinstrumente zur Patientenstratifikation und somit zur Personalisierung der Radiotherapie von Patientinnen und Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren auf. Darüber hinaus generierte sie zentrale Hypothesen zur Therapieoptimierung älterer HNSCC-Patientinnen und -Patienten, die derzeit im Rahmen prospektiver Folgestudien untersucht werden sollen. Auf Basis dieser weltweit größten Kohorte älterer HNSCC-Patientinnen und -Patienten mit individuellen Patientendaten, einschließlich Bestrahlungsinformationen, wird derzeit die prospektive Weiterentwicklung dieses internationalen Registers vorbereitet, um künftig der wachsenden Gruppe älterer HNSCC-Patientinnen und -Patienten individualisierte und personalisierte Therapieoptionen zu ermöglichen.Die zweite Preisträgerin, PD Dr. Tanja Eichkorn, Heidelberg, wurde für ihre Habilitationsschrift „Sola dosis facit venenum? Einflussfaktoren auf die Normalgewebstoleranz des Hirngewebes bei der Hochpräzisionsbestrahlung mit Protonen“ geehrt. Darin untersuchte sie, welche Faktoren für Komplikationen nach Protonenradiotherapie prädisponieren. So gab es vermehrt Hinweise auf Gewebeschäden am gesunden direkt an den Tumor angrenzenden Hirngewebe, sogenannte radiogene Schrankenstörungen/Radionekrosen oder Radiation-induced Contrast Enhancements (RICE), ein Begriff, der durch diese Habilitationsarbeit geprägt wurde. Die erstmals in der Literatur beschriebenen Risikofaktoren für RICE unterstützen das klinische Grundverständnis dieser Komplikation und helfen ganz konkret bei der RICE-Risikoabschätzung und der resultierenden Patientenberatung und ggf. Therapieanpassung. Innovationspreis und Hochpräzisions-Strahlentherapie-Preis Mit beiden Preisen würdigt die DEGRO herausragende Innovationen auf dem Gebiet der Radioonkologie und Strahlentherapie. Beide Preise werden nicht ausgeschrieben, sondern anhand der eingereichten Abstracts ausgewählt. Der Innovationspreis wird an Ärztinnen und Ärzte, Physikerinnen und Physiker sowie Technikerinnen und Techniker vergeben, die auf dem Gebiet der medizinischen Technik und Qualitätssicherung in der Radioonkologie fortschrittliche und innovative Ideen entwickelt und umgesetzt haben. In diesem Jahr wurde Dr. Anna-Jasmina Donaubauer, Erlangen, für ihren Beitrag „Definition prädiktiver Immunparameter durch longitudinales Immunmonitoring und maschinelles Lernen aus dem peripheren Blut von HNSCC-Patienten in der prospektiven DIREKHT-Studie (NCT02528955)“ mit dieser Auszeichnung geehrt. Den Hochpräzisions-Strahlentherapie-Preis, mit dem herausragende Innovationen und Entwicklungen auf dem Gebiet der Hochpräzisions-Strahlentherapie gewürdigt werden, erhielt Dr. Frederik Fuchs, München, für das Abstract „Extrakranielle Einzeit-Radiochirurgie: Eine multizentrische Analyse der MR-geführten Behandlung hinsichtlich Sicherheit, Wirksamkeit und Durchführbarkeit“.
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