Der Architektur von Krebszellen auf der Spur2. Dezember 2021 Der Architektur von Krebszellen auf der Spur: (v.l.) Dr. Hanibal Bohnenberger, Prof. Dr. Henning Urlaub, Prof. Philipp Ströbel, Christof Lenz und Dr. Robert Ihnatko. Foto: umg/Mirko Phla Zwei neue Großgeräte für die Massenspektronomie für 2,5 Mio. Euro am Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Göttingen ermöglichen neue, exakte Einblicke in Krebs-Gewebeproben. Um Krebspatienten zielgerichtete Therapien ermöglichen zu können, ist es entscheidend, die Architektur von Krebszellen genau zu kennen und sie dann mit den Fehlern im genetischen Bauplan abzugleichen. Dafür bedarf es äußerst exakter Messmethoden. Das Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) verfügt seit diesem Jahr über die technischen Grundlagen, um solche genauen Messungen durchzuführen zu können. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes „Cancer Scout“ konnten jetzt für rund 2,5 Mio. Euro zwei neue Massenspektrometer beschafft werden. Diese hochpräzisen Geräte der neuesten Generation bilden das Herzstück der neu geschaffenen Forschungseinheit „Tissue Proteomics Unit“ an der UMG. Diese wird durch Investitionen für die Modernisierung der benötigten Räume auch von Seiten der UMG zusätzlich unterstützt. Die neue Forschungseinheit steht unter der Leitung von Dr. Hanibal Bohnenberger, Arzt und wissenschaftlicher Arbeitsgruppenleiter am Institut für Pathologie der UMG. Bohnenberger beschäftigt sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt in enger Zusammenarbeit mit der „Serviceeinrichtung Proteomanalyse“ im Institut für klinische Chemie der UMG und dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen sowie mit dem Universitätsklinikum Frankfurt mit der Frage, wie die Architektur der Eiweißmoleküle in Krebs-Gewebeproben untersucht werden kann. Gemeinsam mit Dr. Robert Ihnatko wird Bohnenberger die Eiweißarchitektur der häufigsten Krebsarten in Deutschland systematisch untersuchen: Lungenkrebs, Darmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Ob, und wenn ja, welche molekular zielgerichtete Behandlung bei einer Krebserkrankung eingesetzt werden kann, erfolgt aktuell in der Pathologie durch die Beurteilung von Gewebeproben mittels Lichtmikroskopie und ergänzender molekularer Analysen. Ziel unserer Forschungsbemühungen ist es, durch umfassende Analysen von Eiweißmolekülen in Krebszellen Informationen über mögliche Therapieoptionen insbesondere bei solchen Krebserkrankungen zu bekommen, bei denen molekulare Analysen derzeit keine Ansatzpunkte zeigen”, sagt Bohnenberger. Innovationsforschung aus Göttingen Die neu geschaffene klinische Protein-Analytik-Einheit liefert künftig wichtige Erkenntnisse für das vom BMBF geförderte „Cancer Scout“ Projekt unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Philipp Ströbel, Direktor des Instituts für Pathologie der UMG. Basierend auf histologischen Bilddaten, genetischen Informationen und den in der „Tissue Proteomics Unit“ erhobenen Informationen über die Architektur der Eiweißmoleküle soll in Zusammenarbeit mit dem Industriepartner Siemens Healthineers ein computergestütztes System der künstlichen Intelligenz trainiert werden. Damit soll es künftig gelingen, schneller und kostengünstiger als bisher molekular zielgerichtete Therapieoptionen von Krebserkrankungen zu identifizieren. Weitere Informationen unter: https://pathologie.umg.eu/forschung/tissue-proteomics-german/ und https://pathologie.umg.eu/forschung/kuenstliche-intelligenz-zur-vorhersage-von-mutationen-in-tumoren/
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