Der tierärztliche Beruf wird häufig unterschätzt – und Rechnungen als zu hoch empfunden4. Mai 2022 © BTK Bundestierärztekammer betont hohes Engagement des Berufsstands. In einer Pressemeldung hat die Bundestierärztekammer (BTK) sich zu häufig in der Geschäftsstelle der BTK eingehenden Beschwerden von TierhalterInnen über Tierarztrechnungen positioniert. Die Tierarztkosten seien viel zu hoch, überhaupt nicht nachvollziehbar und TierärztInnen absolute Abzocker, so die TierhalterInnen. Die BTK hat den „Tag der Tierärzte“ am 30. April dazu genutzt, zu diesen Aussagen Stellung zu nehmen und allen KollegInnen einen Dank auszusprechen, für die wundervolle Arbeit, die sie jeden Tag leisten. Denn es ist nach Auffassung der BTK nicht einfach, die hohen Ansprüche der TierhalterInnen an Qualität und Öffnungszeiten zu erfüllen und trotzdem ein angemessenes Einkommen zu erzielen. Kleintierpraktiker und Präsident der BTK, Dr. Uwe Tiedemann, musste in seinem Praxisalltag schon das eine oder andere unangenehme Gespräch mit TierbesitzerInnen führen, weil sie von den bevorstehenden Kosten für eine Behandlung völlig überrascht waren. „Mich machen solche falschen und übertriebenen Aussagen zu Tierarztkosten traurig. Denn jeder Mensch, der sich für ein Tier entscheidet, sollte sich vorher darüber im Klaren sein, dass dieses Tier auch Kosten verursachen kann“, meint Dr. Tiedemann. Diese Kosten sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ganz klar geregelt und ein Abzocken somit unwahrscheinlich. Sollten doch Unstimmigkeiten auftreten, gibt es die Möglichkeit, die Rechnung von der zuständigen Landes-/Tierärztekammer auf GOT-Konformität prüfen zu lassen. Die BTK empfiehlt BesitzerInnen von Klein-/Heimtieren eine Tierkrankenversicherung abzuschließen, um die tierärztliche Versorgung ihrer Lieblinge zu gewährleisten, denn unvorhersehbare Ereignisse, wie ein Unfall oder eine langwierige Erkrankung, können eine große finanzielle Herausforderung sein. Ein weiterer großer Kritikpunkt sind die Kosten im Notdienst. TierbesitzerInnen sollten sich bewusst sein, dass z. B. aufgrund der Bereitstellung des Personals für den Notdienst die Kosten für eine Notfallbehandlung um ein Mehrfaches über denen einer Behandlung innerhalb der normalen Sprechzeiten liegen, so Tiedemann weiter. Für Tierarztpraxen ist der Notdienst oftmals belastend und trotz der in der GOT festgelegten Gebühren nicht rentabel. „Das liegt zum einen an Personalproblemen, die einen enormen Arbeitsdruck verursachen, und zum anderen auch an den hohen Kosten, die z. B. durch Zuschläge wegen Nachtarbeit entstehen. Allzu oft wollen TierhalterInnen diese nicht bezahlen”, weiß der BTK-Präsident. Dieses Konfliktpotenzial kann dazu führen, dass Praxen die Dienstbereitschaft reduzieren und Tierkliniken ihren Klinikstatus aufgeben, um keine Bereitschaft mehr leisten zu müssen. Das könnte im schlimmsten Fall die Versorgung der tierischen Patienten gefährden. Die BTK bittet die Arbeit der praktizierenden Tierärzteschaft, die sich täglich für die Gesunderhaltung der geliebten Haustiere engagiert, zu schätzen und auch zu honorieren.
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