Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin zeichnet Kinderpalliativzentrum aus13. Juni 2025 Das Team aus dem Sächsischen Kinderpalliativzentrum kümmert sich auch im häuslichen Umfeld um die Patienten und ihre Familien. Das Angebot wurde jetzt von der Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin zertifiziert. (Quelle: UKD/Annechristin Bonß) Das Sächsische Kinderpalliativzentrum (SKPZ) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden erhält als deutschlandweit erste Institution die neue Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP). Dieses Fachsiegel bestätigt dem SKPZ eine der Fachgesellschaft angemessene Ausstattung und Versorgung von lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen. „Wir sind sehr stolz, dass wir die Ersten sind, die durch die DGP zertifiziert wurden. Das ist nicht nur Auszeichnung für unsere Arbeit, sondern auch Wertschätzung für das ganze Team“, erklärt Dr. Maria Janisch, eine der beiden Leiterinnen des SKPZ. „Zertifizierungen sind der Gradmesser, um Patientinnen und Patienten eine anhaltend qualitativ hochwertige und wirksame Behandlung zu garantieren. Deshalb messen wir uns gern und freuen uns über diese Form der Auszeichnung unserer Arbeit“, betont Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Dresden. Das Sächsische Kinderpalliativzentrum nimmt sich Kindern und Jugendlichen mit lebenslimitierenden Erkrankungen und ihren Familien an, berät rund um die Uhr und unterstützt. Dazu gehören Hausbesuche, Beratung zu Hilfsmitteln und Anträgen, Unterstützung im täglichen Umgang mit den oft anstrengenden und psychisch aufreibenden Beschwerden, aber auch ein offenes Ohr für die Sorgen von Eltern, Angehörigen sowie der betreuten Kinder und Jugendlichen. Im multiprofessionellen Team arbeiten speziell ausgebildete Kinderärztinnen und -ärzte, Kinderkrankenschwestern und -pfleger mit Zusatzausbildung in Kinderpalliativversorgung sowie Mitarbeitende aus dem psychosozialen Bereich. In der Arbeit geht es darum, Schmerzen, Atemnot und andere Symptome zu behandeln, Unterstützung in der Pflege des Kindes zu geben sowie eine Begleitung und entsprechende Beratung anzubieten, damit Familien besser mit der schwierigen Situation umgehen und – wenn möglich – finanziell entlastet werden. Im vergangenen Jahr wurden sachsenweit 70 Kinder und Jugendliche betreut, 19 von ihnen verstarben. „Dank deutlich verbesserter Diagnostik und innovativer Therapien gelingt es uns immer häufiger, Kinder und Jugendliche mit lebenslimitierenden Erkrankungen so gut zu versorgen, dass sie und ihre Familien eine Perspektive für ein längeres Überleben erhalten. Damit ist aber auch die Herausforderung verbunden, ihnen eine größtmögliche Lebensqualität zu sichern, in der es nicht nur um Krankheit, Leid oder den Gedanken an einen frühen Tod geht“, erklärt Janisch. An dieser Stelle unterstützen die Mitarbeitenden aus dem SKPZ die Familien. Das Kinderpalliativzentrum ging aus dem 2001 gegründeten Brückenprojekt hervor, das zunächst onkologisch erkrankte Kinder versorgte – entstanden aus dem ehrenamtlichen Engagement von Mitarbeitenden des Universitätsklinikums. Im Jahr 2007 wurde die Versorgung auf alle lebensverkürzt erkrankten Kinder ausgeweitet – die Regelungen zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche (§ 37b im SGB V) gehen auch auf das politische Engagement des Klinikums zurück. 2020 schließlich nahm das SPKZ seine Arbeit auf und betreut seitdem erkrankte Kinder und Jugendliche in ganz Sachsen. Strukturierte, einheitliche Prozesse und Dokumente sind nicht nur intern für eine gleichbleibend hohe Qualität der Arbeit hilfreich, sondern unterstützen auch die Mitarbeitenden der Palliativversorgung in anderen Einrichtungen. Zertifizierung für Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen Das Brückenprojekt als Team der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ) ist Teil des Sächsischen Kinderpalliativzentrums. Bislang war dieses nach der Norm ISO 9001:2015 zertifiziert. Im vergangenen Jahr wurde von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und der ClarCert ein Zertifizierungsverfahren für den Bereich der SAPV-KJ entwickelt und im Februar 2025 freigegeben. Die Dresdner sind eigenen Angaben zufolge bundesweit die erste Einrichtung, die sich dem Prüfverfahren im Rahmen des neuen Zertifikats unterziehen. Nach der Begutachtung am 20. Mai wurde das Zertifikat erteilt.
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