Deutsche Kardiologie für ein gewaltfreies, tolerantes Miteinander und gegen Hass und Hetze20. Februar 2024 Ki-generiertes Symbolbild: ©Adriana/stock.adobe.com Angesichts der Zunahme von Anfeindungen und Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion oder ihrer Ethnizität positioniert die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) sich in einer offiziellen Stellungnahme eindeutig für Respekt, Toleranz und Offenheit. Im Wortlaut heißt es in der Stellungnahme: „Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) ist eine wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft, die sich der Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Behandlung verschrieben hat – zum Wohle aller Patientinnen und Patienten. Viele Jahre lang galten für uns die Errungenschaften der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik und damit die Sicherheit aller Menschen in Deutschland als unangreifbar. Angesichts der Zunahme von Ausgrenzung, Hass und Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Nationalität, Religion oder sexuellen Orientierung sehen wir uns nun jedoch aufgerufen, politisch Stellung zu beziehen. Wir sorgen uns dabei gleichermaßen um unsere Kolleginnen und Kollegen und unsere Patientinnen und Patienten, die in ihrem Arbeitsalltag und auch im Privatleben diskriminierenden Angriffen und Anfeindungen ausgesetzt sind und sich nicht mehr sicher fühlen. Diese Entwicklungen erschrecken und beschämen uns. Wir alle wissen, dass erfolgreiche Medizin, Fortschritt und Forschung nur in einem offenen und angstfreien Umfeld entstehen können. Die Erfolge der modernen Medizin haben wir der Zusammenarbeit vieler Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Herkunft, Religionen, Geschlechtern, sexueller Orientierungen und politischer Ansichten zu verdanken. Ohne internationale Kooperationen und den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die aus anderen Ländern zu uns kommen und mit uns zusammenarbeiten, wäre unser medizinischer Standard nicht ansatzweise denkbar und viele wichtige Durchbrüche in der medizinischen Forschung nie erreicht worden. Nun bedrohen vermehrt antisemitische, antiislamische und rassistische Anfeindungen bis hin zur Gewalt nicht nur ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft, sondern auch die Erfolge der modernen Medizin. Im Jahr 2017 hat die DGK in Kooperation mit dem medizinhistorischen Institut der Universität Düsseldorf die eigene Vergangenheit in der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte konsequent aufgearbeitet. Die dabei entstandene Publikation führt uns vor Augen, wie ideologische Beeinflussung, Unfreiheit und Angst zur Aufweichung der medizinischen Ethik bis hin zur Menschenverachtung führen können. Auch vor diesem Hintergrund stehen wir in der Verantwortung, unsere demokratischen und humanistischen Werte für alle Menschen entschieden zu verteidigen. Die DGK stellt sich daher klar gegen jede Form von religiösem Hass, antisemitischen, rassistischen, ausgrenzenden und verfassungsfeindlichen Bestrebungen. Wir stehen ein für Respekt, Toleranz und Offenheit und treten vehement für die im Grundgesetz verankerten Rechte ein, die uns nicht nur die Freiheit von Medizin und Lehre garantieren, sondern vor allem auch die Würde und das Recht auf körperliche Unversehrtheit sowie die Gleichberechtigung aller Menschen.“
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