Deutsche Kinderhospiz Dienste fordern mehr Unterstützung durch die Politik10. Februar 2025 Nur wenige Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern erhalten Unterstützung durch einen Hospizdienst. (Foto: © Photographee.eu – stock.adobe.com) Zum heutigen Tag der Kinderhospizarbeit (10. Februar) fordern die Deutschen Kinderhospiz Dienste ein schnelles Eingreifen der Politik im Bereich der ambulanten Kinderhospizdienste, damit betroffene Familien den gesetzlichen Anspruch auch realisieren können. „Die Unterstützung durch die Bundesregierung ist dringend erforderlich!“, appelliert der Vorstand der Deutschen Kinderhospiz Dienste, Thorsten Haase. „In Deutschland haben betroffene Familien einen gesetzlichen Anspruch auf die von der WHO empfohlene Hilfe. Leider kann die bestehende Hilfestruktur diesen gesetzlichen Anspruch in Deutschland nicht erfüllen.“ Unterstützung bekommt Haase von CDU-Politiker Thorsten Schick, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU im Landtag Nordrhein-Westfalen. Im Podcast „Wir lassen kein Kind allein!“ der Deutschen Kinderhospiz Dienste sagt er: „Nach meinem Dafürhalten braucht es klare Regelungen und eine gesicherte Finanzierung der Kinderhospizarbeit gerade auch im Hinblick auf den Eigenanteil durch Spenden. Derzeit beruht die Finanzierung auf Vereinbarungen zwischen den Krankenkassen und den Trägern und das variiert von Krankenkasse zu Krankenkasse, von Region zu Region. Das mag in einigen Fällen gut funktionieren, aber eine rechtliche Absicherung ist jetzt angezeigt. Wir brauchen eine Definition, was als Minimum an Unterstützung, gerade auch im Hinblick auf zusätzliche Angebote für die betroffenen Familien, geleistet werden muss – und dem muss sich die Bundespolitik widmen!“ „Jedes Kind hat die gleichen Chancen verdient!“ Die SPD-Abgeordnete Anja Butschkau aus dem Landtag NRW sieht ebenfalls akuten Handlungsbedarf. Sie ist seit 2018 Mitglied des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Ebenfalls im Podcast der Deutschen Kinderhospiz Dienste appelliert sie: „Wenn ein Kind lebensverkürzend erkrankt, dann ist das nicht nur eine belastende Situation für das Kind selbst, sondern für die gesamte Familie – für Mütter, Väter und Geschwister. Wir als Gesellschaft im Allgemeinen und wir als Politik im Speziellen sind dafür verantwortlich, dass betroffene Familien ausreichend unterstützt werden. Sie haben ein Recht auf Unterstützung und dürfen nicht zu Bittstellern gemacht werden. Deshalb stehen wir in der Pflicht, die Hospizdienste für Kinder weiter auszubauen und qualitativ weiterzuentwickeln.“ 100.000 betroffene Familien in Deutschland Thorsten Haase, Gründer der Deutschen Kinderhospiz Dienste, begrüßt diese Forderungen: „Es wird Zeit, dass in der ambulanten Kinderhospizarbeit mehr getan wird, als nur Sparmaßnahmen zu verwalten.“ Der Begleitungsbedarf für lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche in Deutschland sei viel höher als angenommen: „Von mehr als 100.000 betroffenen Kindern und Jugendlichen werden nur etwa 3500 durch einen der 180 Kinder- und Jugendhospizdienste in Deutschland begleitet!“ So gäbe es akuten Handlungsbedarf gerade im Dunkelfeld, in dem viele betroffene Familien leben müssen: „Diese rund 96.000 Kinder und ihre Familien in ihrer sozialen Isolation zu erreichen, ist der erste Schritt, um zu helfen. Dazu brauchen wir mehr Kapazitäten bei den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger auf, dafür zu sorgen, dass Kinderhospizarbeit bedarfsgerecht und flächendeckend in Deutschland finanziert wird.“
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