Deutsche Krebshilfe unterstützt Forschung zu epigenetischen Regulatoren in B- und T-Zell Lymphomen23. Oktober 2017 Dr. Elena Vasyutina, Dr. Marco Herling. Quelle: Foto l. Uniklinik Köln, Foto r. Ellen Bornkessel, Portraitfotografie für Unternehmen Dr. Elena Vasyutina, Nachwuchswissenschaftlerin im Labor für lymphozytäres Signaling und Onkoproteom (Leiter Dr. Marco Herling) an der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln, startet ein Projekt, welches die Rolle der epigenetischen Regulatoren KDM1A/2B in der Pathogenese von lymphatischen Leukämien untersucht. Diese Arbeiten werden in den nächsten drei Jahren mit einem Gesamtbetrag von rund 270.000 Euro von der Deutschen Krebshilfe unterstützt. Selbst in der Ära von immer effizienteren zielgerichteten Behandlungsstrategien in lymphatischen Leukämien bleiben Therapieresistenzen und häufige Rückfälle nach wie vor eine große Herausforderung. Zudem stellt eine ausgeprägte biologische Heterogenität und die resultierend stark variablen Verläufe in der Klinik weiterhin ein großes Problem im alltäglichen Management dieser Erkrankungen dar. Als eine zentrale Determinante der Therapieunempfindlichkeit von Tumoren werden zunehmend sekundäre biochemische Veränderungen an der Tumor DNA, sogenannte epigenetische Modulationen, erkannt. Derartige Veränderungen werden in den klassischen Genom- und Genexpressionsstudien nicht direkt erfasst. In bestimmten Tumoren des lymphatischen Systems, vor allem in der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und der T-Zell Prolymphozytenleukämie (T-PLL), wird als kausale Veränderung die Fehlregulation des T-cell leukemia 1 (TCL1) Protoonkogens impliziert. TCL1 Level sind auch Marker für die klinische Prognose der CLL und T-PLL. Diese Erkrankungen sind reife lymphatische Neoplasien der B- und T-Zell Reihe, die bisher als nahezu unheilbar gelten. Weitgehend unbekannt ist jedoch das Profil der molekularen Effektoren des TCL1 Proteins in beiden Entitäten. In den Proteom-Screens gesunder und maligner Lymphozyten konnte Dr. Vasyutina eine Interaktion von TCL1 mit den Lysin-spezifischen Demethylasen KDM1A / 2B nachweisen. Zunehmenden in den Fokus des Gebietes der Epigenetik gerückt, sind KDM1A / 2B an der Entstehung und Progression verschiedener hämatologischer Krankheitsbilder beteiligt. Weltweit werden bereits erste KDM1A-Inhibitoren in klinischen Studien zur Therapie der akuten myeloischen Leukämie und in Karzinomen getestet. Das Projekt integriert Konzepte der epigenetischen Genregulation in Immunologie und Onkologie mit modernen molekularen Technologien der Genetik und Proteomik. An der Uniklinik Köln ist das Projekt in ein ideales Forschungsnetzwerk eingebettet. Die zentralen Einrichtungen des Zentrums für Molekulare Medizin Köln (ZMMK) und des Exzellenzclusters Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases (CECAD) sowie die Deutsche CLL Studiengruppe gewährleisten eine erfolgreiche und effiziente Durchführung des Vorhabens. Übergeordnetes Ziel der Nachwuchswissenschaftlerin und ihres Teams sind verfeinerte funktionale Konzepte in der Pathogenese lymphatischer Neoplasien und der Mechanismen ihrer Therapieresistenz sowie daraus ableitbarer neuer interventioneller Ansätze.
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