Deutsche Leberstiftung fördert mit zwei Stipendien die Forschungsvernetzung in der Hepatologie

Vernetzungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung 2022 – Urkundenverleihung auf dem 18. HepNet Symposium: Esra Görgülü (li.), Rodrigue Kamga Wouambo (Foto: © Deutsche Leberstiftung)

Die Deutsche Leberstiftung unterstützt mit ihrem Vernetzungs-Stipendium den wissenschaftlichen hepatologischen Austausch zwischen Forschenden sowie zwischen Forschungseinrichtungen. In diesem Jahr werden zwei Projekte gefördert, die sich mit der Hepatitis B befassen.

Um das Vernetzungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung haben sich Ärzte und Wissenschaftler aus ganz Deutschland mit ihren Projekten beworben. Die Prüfung der Förderungsanträge erfolgte durch ein unabhängiges Gutachterkomitee. Dessen Mitglieder sind Prof. Ali Canbay (Bochum), Prof. Uta Merle (Heidelberg) und Prof. Jörn Schattenberg (Mainz).

Das Gutachterkomitee beschloss nach kritischer Prüfung und ausführlicher Diskussion der einzelnen Projektanträge einstimmig die Förderung von zwei Projekten: Dr. Esra Görgülü vom Universitätsklinikum Frankfurt mit dem Projekt „Charakterisierung der Vierfachmutation GCAC1809-1812TTCT als neuen Biomarker für eine günstige Prognose der chronischen HBV-lnfektion“ für einen Forschungsaufenthalt in der Abteilung Virologie am Paul-Ehrlich-Institut, (Langen) und Rodrigue Kamga Wouambo vom Universitätsklinikum Leipzig mit dem Projekt „Establishment of an in vitro infection model for HBV genotype E“ für einen Forschungsaufenthalt am Institut für Medizinische Virologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

„Die beiden ausgewählten Stipendiaten haben sehr innovative Projekte und sind beide vielversprechende Nachwuchswissenschaftler, die exzellente Voraussetzungen aufweisen. Esra Görgülü möchte in ihrem Projekt Prognosefaktoren einer chronischen Infektion mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) entschlüsseln, die zeigen können, ob ein höheres Risiko für die Entstehung einer Leberzirrhose besteht. Rodrigue Kamga Wouambo plant, ein HBV-Infektionsmodell für einen besonderen HBV-Genotyp zu entwickeln, der in Afrika dominiert und mit einem besonderen Verlauf assoziiert ist. Die beiden Stipendiaten werden sicher den Austausch zwischen zwei Instituten intensivieren und den Grundstein für ihre wissenschaftliche Zukunft legen“, erläutert Canbay die Entscheidung der Gutachter für die beiden ausgewählten Projekte.

Die in diesem Jahr mit dem Vernetzungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung Geförderten erhielten am 17. Juni 2022 auf der Abendveranstaltung des 18. HepNet Symposiums von Prof. Michael P. Manns, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes, ihre Urkunden.

„Das Vernetzungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung ist eine sehr sinnvolle Unterstützung für die Karriereentwicklung in der Hepatologie. Es fördert zudem den Austausch zwischen zwei Instituten sowie die Zusammenarbeit der beteiligten Wissenschaftler. Der Stipendiat baut eine Brücke zwischen den einzelnen wissenschaftlichen Standorten. Vor meiner Mitwirkung als Gutachter wurde ein Mitarbeiter aus meiner eigenen Arbeitsgruppe mit einem Vernetzungs-Stipendium gefördert, welches die Grundlage für seine wissenschaftliche Karriere gelegt hat. Mittlerweile steht der Mitarbeiter kurz vor der Habilitation“, beschreibt Canbay aus dem Gutachterkomitee die Bedeutung der Förderung durch das Stipendium.

Das Vernetzungs-Stipendium der Stiftung kann für die Durchführung eines zeitlich begrenzten klinischen oder grundlagenwissenschaftlichen Projektes in einer anderen als der eigenen Forschungseinrichtung genutzt werden. Es umfasst die Unterstützung für Reisekosten, Unterkunft vor Ort und gegebenenfalls Verbrauchsmittel in der gastgebenden Forschungseinrichtung.

Die Stipendien zur Forschungsvernetzung werden auch für das Jahr 2023 ausgeschrieben. Weitere Informationen gibt es unter www.deutsche-leberstiftung.de/foerderung. Bei Fragen zur Antragstellung steht die Geschäftsstelle der Deutschen Leberstiftung unter der Telefonnummer 051-1532 6819 oder per Mail an [email protected] zur Verfügung.