Deutscher Krebspreis für Frank Winkler31. März 2022 Prof. Frank Winkler – Geschäftsführender Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg und Leiter der AG Experimentelle Neuroonkologie am DKFZ – wurde mit dem Deutschen Krebspreis 2022 in der Sparte “Translationale Forschung” ausgezeichnet. (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg) Prof. Frank Winkler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Universitätsklinikum Heidelberg ist mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet worden. Er erhält die Auszeichnung in der Sparte “Translationale Forschung” für die Entwicklung neuer Ansätze zur Behandlung von Hirntumoren. Die Entdeckungen des Preisträgers liefern die Erklärung dafür, warum bestimmte Hirntumorarten wie Glioblastome so schlecht auf gängige Therapieformen ansprechen. Diese Tumoren wachsen wie ein Pilzgeflecht diffus in das gesunde Gehirn ein; lassen sich durch eine Operation kaum vollständig entfernen und überstehen auch eine intensive Chemo- und Strahlentherapie. Winkler, der seit 2011 eine Arbeitsgruppe am DKFZ leitet, fand heraus, dass die Tumorzellen in einem großen Netzwerk miteinander kommunizieren, überlebenswichtige Stoffe austauschen, und sich so einer Strahlen- oder Chemotherapie entziehen können. Darüber hinaus empfangen die Tumorzellen direkte Signale von gesunden Nervenzellen – auf diese Weise kann der Krebs schneller wachsen. Die Mechanismen, denen Winkler auf der Spur ist, bieten nicht nur fundamental neue Erklärungsansätze für das hochaggressive Wachstum dieser Tumorart. Sie liefern auch Ansätze für neuartige Therapien, um das Hirntumorwachstum zu stoppen, und bereits existierende Behandlungen wirksamer zu machen. Nach seinem Studium der Humanmedizin forschte Winkler während seiner Facharztausbildung am Klinikum der LMU München von 2003 bis 2004 als Postdoc an der Harvard University. 2010 wurde er von der LMU München im Fach Neurologie habilitiert und wechselte als Oberarzt an das Universitätsklinikum Heidelberg. 2012 wurde Frank Winkler auf die W3-Professur Experimentelle Neuroonkologie der Universität Heidelberg berufen und leitet seit dieser Zeit die Arbeitsgruppe Experimentelle Neuroonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum. Der Preis der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie und wird jährlich zu gleichen Teilen in den Sparten „Klinische Forschung“, „Translationale Forschung“ und „Experimentelle Forschung“ vergeben. Der Preis ist in jeder Sparte mit 7500 Euro dotiert.
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