Deutscher Psoriasis Preis 2025 für Wiebke Sondermann7. Mai 2025 Deutscher Psoriasis Preis 2025: Prof. Mark Berneburg, Prof. Matthias Goebeler (Vorsitzender der Jury), Prof. Wiebke Sondermann (Preisträgerin), Dr. Eva Maren Woelk (Novartis) und Prof. Julia Welzel (vlnr) © DDG_Mike Auerbach Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. hat auf ihrer 53. DDG-Tagung den Deutschen Psoriasis Preis verliehen. Preisträgerin ist Prof. Wiebke Sondermann aus Essen. Behandlungserwartungen von Patienten haben einen Einfluss auf die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung. Sondermann untersuchte in einer klinisch-experimentellen Studie mit 120 an Psoriasis erkrankten Patienten, welchen Einfluss es hat, wenn positive Erwartungen während einer Behandlung gezielt angesprochen werden. Das Studienkollektiv befand sich am Beginn einer systemischen Therapie mit Secukinumab, einem Interleukin(IL)-17A-Antagonisten. Ziel dieser in Kooperation mit dem Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie des Universitätsklinikums Essen durchgeführten Studie war es, unter Ausnutzung des Placebo-Effektes eine Dosisreduktion des eingesetzten Biologikums zu erreichen. Die Patienten wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt die Standarddosis 300 mg Secukinumab. Eine Dosis-Kontrollgruppe (DC) bekam eine um 75 Prozent reduzierte Dosis und eine Experimentalgruppe (EXP), die ebenfalls die um 75 Prozent reduzierte Dosis erhielt, wurde mit einer „Cover Story“ positiv beeinflusst. Die Hautsymptome wurden anhand des Psoriasis Area and Severity Index (PASI), des Dermatology Life Quality Index (DLQI), des wahrgenommenen Juckreizes, der psychischen Stimmung und des IL-17A-Plasmaspiegels bei Studienbeginn sowie 1, 2, 3, 4, 8, 12 und 16 Wochen nach Behandlungsbeginn bewertet. In allen Gruppen kam es im Laufe der Behandlung zu einer signifikanten Verbesserung der Krankheitssymptome. Beim Vergleich der beiden Gruppen mit reduzierter Dosis (EXP- und DC-Gruppe) gab es hinsichtlich der Verbesserung des PASI-Scores (PASI 75) jedoch keinen Unterschied. Auch beim DLQI-Score und der Juckreizintensität unterschieden sich die beiden Gruppen nicht. In der EXP-Gruppe kam es im Laufe der Zeit im Vergleich zur DC-Gruppe zu einem schnelleren Rückgang der PASI-Werte und der Angstsymptome. Allerdings wurde in der EXP-Gruppe eine etwas weniger deutliche Verbesserung der Lebensqualität beobachtet. Die IL-17A-Spiegel im Blut stiegen während der Behandlung deutlich an, was auf eine Komplexbildung zurückzuführen ist. Durch Ausnutzung des Placebo-Effektes eine Dosisreduktion eines Pharmakons zu erreichen, stellt einen interessanten Ansatz dar, um idealerweise das Auftreten von Therapienebenwirkungen zu reduzieren und insbesondere die Behandlungskosten zu senken. Allerdings zeigte diese Studie, dass die verbale Suggestion allein nicht zu einer signifikanten Verbesserung der klinischen Ergebnisse führte. „Die Arbeit von Prof. Wiebke Sondermann ist ein innovativer Ansatz, um mittels Nutzung des Placebo-Effektes Medikamentendosierungen zu reduzieren. Es ist ein sehr gutes Studienkonzept, das von praxisnahen Fragestellungen ausgeht“, sagt Prof. Matthias Goebeler, Vorsitzender der Jury. „Wir alle wissen, wie bedeutsam der Placebo-Effekt ist. Umso wichtiger ist es, studienbasiert die Grenzen von positiven Erwartungshaltungen und Social Learning zu analysieren. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag für die Psoriasisbehandlung insgesamt“, fasst Goebeler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Würzburg, die Juryentscheidung zusammen. Künftige Studien sollten also alternative Ansätze zur Nutzung von Placebo-Effekten untersuchen. Den mit 30.000 Euro dotierten Preis erhält Sondermann für ihre im Fachmagazin „Psoriasis: Targets and Therapy“ veröffentlichte Arbeit „Shaping Treatment Expectation to Optimize Efficacy of Interleukin 17A Antagonist Secukinumab in Psoriasis Patients“. Der Preis wird von der Novartis Pharma GmbH unterstützt.
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