Deutscher Wirbelsäulenkongress findet online statt

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Die 15. DWG-Jahrestagung vom 9. bis 11. Dezember 2020 wird zum digitalen Kongress. Damit stelle sich die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG) den Herausforderungen der aktuellen Situation und ermögliche trotz notwendiger sozialer Distanz den wissenschaftlichen Austausch im Fach.

„Der Vorstand der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft sieht sich bedingt durch die SARS-Cov-2-Pandemie gegenüber den Mitgliedern und Kongressteilnehmern in der Verantwortung. Unser aller Gesundheit sowie das Patientenwohl haben für die DWG, auch aufgrund ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, höchste Priorität. Daher sieht die DWG in diesem Jahr von der Durchführung eines Anwesenheitskongresses ab“, erklärte DWG-Präsident Prof. Frank Kandziora. Nach reichlicher Überlegung habe man entschieden, den Kongress digital durchzuführen, so der Chefarzt des Zentrums für Wirbel­säulen­chirurgie und Neuro­trauma­tologie der BG Unfallklinik Frankfurt am Main

Wissen, Qualität, Teamwork

Die Programmstruktur der letzten Jahre mit Übersichtsvorträgen, Pro-und-Contra-Debatten sowie Fortbildungsangeboten soll nach Angaben der DWG beibehalten werden. Die drei Themenschwerpunkte „Wissen, Qualität, Teamwork“ repräsentierten die wesentlichen Säulen, auf denen die DWG stehe.

“Die Wissensvermittlung ist ein zentraler Bestandteil des wissenschaftlichen Jahreskongresses und der konservativen und operativen Ausbildungsprogramme. Die Qualität sichert die Gesellschaft im Rahmen ihrer Weiterbildungsveranstaltungen, der individuellen und institutionellen Zertifizierung, sowie durch ihr Wirbelsäulenregister”, heißte es von Seiten der Fachgesellschaft. Zudem ist das Teamwork aus Sicht von Kandziora einzigartig in der DWG und zeichne sich durch die konstruktive und kooperative Zusammenarbeit aller an der Wirbelsäulenbehandlung beteiligten Fachdisziplinen aus.

Zusatzweiterbildung „Spezielle Wirbelsäulenchirurgie“

“Speziell zum Thema was ist Qualität in der Wirbelsäulenchirurgie und wie messen wir die Qualität, wird es zahlreiche Expertenvorträge auf der Jahrestagung geben”, so die DWG. Um die Qualität in der Wirbelsäulenchirurgie weiter zu verbessern, arbeite man seit Jahren daran eine Zusatzweiterbildung für die „Spezielle Wirbelsäulenchirurgie“ einzuführen. Der Kongress biete Gelegenheit über den aktuellen Stand des Projektes zu informieren und andere europaweit zur Verfügung stehende Ausbildungskonzepte vorzustellen.

Nach Angaben der DWG sind bisherige Struktur und die in den Ausbildungssystemen verankerten Mindestmengen unzureichend, um die bestmögliche Behandlung der Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen zu erzielen. Die neue Ausbildungsinitiative sehe daher eine deutlich höhere Mindestmenge von Wirbelsäuleneingriffen vor, um die Zusatzbezeichnung „Spezielle Wirbelsäulenchirurgie“ zu erhalten.

Die DWG hält es “für zwingend erforderlich, eine geschützte Berufsbezeichnung ‘Spezielle Wirbelsäulenchirurgie’ einzuführen. Der Zugang zu dieser wirbelsäulenchirurgischen Zusatzqualifikation sollte den Fachärzten für Neurochirurgie sowie Orthopäden und Unfallchirurgen vorbehalten sein, um eine möglichst hohe Qualifikation für die Patienten vorzuhalten”, fordert die Fachgesellschaft. Man sei überzeugt davon, dass die Zusatzweiterbildung „Spezielle Wirbelsäulenchirurgie“ die Qualität der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen verbessern werde.

Weitere Informationen zum Programm der Jahrestagung finden Sie hier.

Die DWG ist eigenen Angaben zufolge die größte, fachgebundene Wirbelsäulengesellschaft Europas. Sie sieht sich als interdisziplinäres Forum von Grundlagenforschern sowie konservativ und operativ tätigen Medizinern in Deutschland. Die aktuell etwa 2300 Mitglieder rekrutieren sich überwiegend aus Neurochirurgen, Unfallchirurgen und Orthopäden.