Deutsches Gesundheitswesen: Gröhe fordert „Mannschaftsleistung“13. September 2017 Bild: © pixelkorn – fotolia.com Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat die Leistungserbringer im deutschen Gesundheitswesen aufgerufen, intensiver zu kooperieren. Das Gesundheitswesen müsse sich daran orientieren, „dass aus den vielen, guten, ja Spitzenleistungen des deutschen Gesundheitswesens eine Mannschaftleistung wird“, so Gröhe heute in seiner Eröffnungsrede auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin. Der Minister betonte, alle Gesetze der ablaufenden Legislaturperiode hätten im Kern der Vernetzung gedient. So sei der mit dem Versorgungsstärkungsgesetz eingerichtete Innovationsfonds geschaffen worden, „damit statt Mauern Brücken zwischen den Sektoren gebaut werden.“ Ziel sei „Vernetzung durch sektorübergreifende Versorgung.“ Aber auch die Zusammenarbeit zwischen Maximal- und Regelversorgern, also Spezialkliniken und regionalen Krankenhäusern, gehöre dazu. Durch digitale Vernetzung müsse künftig jeder Regelversorger in der Lage sein, das Wissen der Spitzenmedizin von einem Maximalversorger abzurufen, wobei „dann dank Telemedizin egal ist, wie weit er entfernt ist.“ Gröhe kritisierte die langsame Umsetzung solcher Zusammenarbeit in Deutschland: „Ich bedaure, dass das Thema Digitalisierung sehr zögerlich angegangen wird“, so der Minister wörtlich. „Wenn wir über sektorübergreifende Zusammenarbeit, wenn wir über Delegation und Substitution reden – in welcher Weise wir das noch angstbesetzt diskutieren, befremdet mich manchmal“, äußerte Gröhe vor dem Hintergrund der Konkurrenz zwischen stationärem und ambulantem Sektor und der Debatte um mehr Verantwortung für die Pflegeberufe. Bezüglich sektorübergreifender Versorgung sollten alle Beteiligten wissen: „Da raubt mir keiner meine Arbeit“, so Gröhe. Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, der in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal stattfindet, wurde am Morgen im Berliner CityCube Berlin eröffnet. Die Eröffnungsveranstaltung stand im Zeichen des Jubiläums: Der Arzt, Kabarettist und Autor Dr. Eckart von Hirschhausen diskutierte mit den wissenschaftlichen Leitern der drei mit dem Hauptstadtkongress zusammen stattfindenden Fachkongresse über die Entwicklung des Gesundheitswesens in zwei Jahrzehnten – unter anderem, ob Pflege schon auf Augenhöhe mit Ärzten und Krankenhausmanagement angekommen ist, und wie es um die Patientenautonomie steht. Von heute bis Donnerstag treffen mehr als 8000 Entscheidungsträger aus Politik, Kliniken, Gesundheitswirtschaft, Ärzteschaft, der medizinischen Forschung, Pflege und von Kostenträgern zusammen. Bei etwa 150 Einzelveranstaltungen werden über 600 Referentinnen und Referenten auftreten. Motto des diesjährigen Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit ist „Qualität und nachhaltige Finanzierung“. Im gesundheitspolitischen Teil des Kongresses, dem Hauptstadtforum, werden die Finanzierung des Gesundheitswesens und dessen Steuerung mittels von Qualitätsindikatoren diskutiert. Drei Monate vor der Bundestagswahl stehen gesundheitspolitische Themen ganz vorn auf der Agenda: der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich, eine mögliche Renaissance der Idee einer Bürgerversicherung, die Bilanz der jüngsten Pflegegesetzgebung, die Rolle des Innovationsfonds, die Digitalisierung sowie viele Zukunftsthemen aus Gesundheitswirtschaft, Medizin und Pflege.
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