Deutsches Kompetenzzentrum Leistungssport und Krebs gegründet

Haben das Deutsche Kompetenzzentrum Leistungssport und Krebs (KLiK) gegründet: (v.l.) Prof. Michael Hallek, Dr. Nora Zoth, Prof. Freerk Baumann, Foto: ©Klaus Schmidt/Uniklinik Köln

Im Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) der Uniklinik Köln ist für Leistungssportler mit und nach Krebs jetzt in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln das „Deutsche Kompetenzzentrum Leistungssport und Krebs (KLiK)“ gegründet worden.

Der Hintergrund: Wenn Leistungssportler an Krebs erkranken, ist ihr bestehendes Netzwerk aus Sportmedizinern und Bewegungstherapeuten auf diese Situation oftmals nicht vorbereitet. Die behandelnden Onkologen therapieren die Krankheit, aber oft fehlt eine enge begleitende spezialisierte Beratung und Betreuung, die das Trainer- und Betreuungsteam der Athleten bzgl. ihres weiteren sportlichen Einsatzes und Perspektiven ergänzt und mit dem onkologischen Setting vernetzt.

In dem neuen Zentrum werden (Hoch)-Leistungsathleten mit einer diagnostizierten Krebserkrankung beraten und betreut. Die Leiterin Dr. Nora Zoth beschreibt die Leistungen des Zentrums so: „Wir bieten eine objektive Prüfung und Einschätzung an, inwiefern eine Fortsetzung des Leistungssports für die Athletinnen und Athleten möglich ist. Die meisten möchten natürlich schnellstmöglich zurück ins Training, weshalb wir unseren Schwerpunkt auf die individuelle Reintegration in den Leistungssport unter besonderer Berücksichtigung von Sportart, Krebserkrankung und medizinischer Therapie legen. Dabei steht stets die Gesundheit und Sicherheit der Athletinnen und Athleten im Vordergrund.“

Gebündelte Expertise

Prof. Michael Hallek, Direktor des CIO und der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln, ergänzt: „Wir forschen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln seit Anfang der 90er Jahre intensiv im Bereich Bewegungs- und Trainingstherapie in der Onkologie. Prof. Dr. Freerk Baumann, in dessen Bereich das Zentrum angesiedelt ist, hat die onkologische Bewegungsmedizin zu einem Leuchtturm in Deutschland ausgebaut. Das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln, unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Hans-Georg Predel, verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in der sportmedizinischen Betreuung von Leistungssportlerinnen und -sportlern der verschiedensten Disziplinen, die sie in das neue Zentrum mit einbringen. Wir haben hier in Köln daher die gebündelte Expertise, um die Athleten und Athletinnen optimal sowohl in medizinisch / onkologischen als auch in sporttherapeutisch / sportmedizinischen Fragen zu unterstützen.“

Das neue Kompetenzzentrum will mit den Sportverbänden und Sportförderinstitutionen in Deutschland kooperieren – einige Spitzenverbände des deutschen Leistungssports haben auch bereits Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert.

In der Beratung und Betreuung der Athleten baut die KLiK-Leiterin Zoth, ehemals selbst aktive Leistungssportlerin, auf eine mehr als 20-jährige praktische Erfahrung auf. Während dieser Zeit betreute sie Athleten des Olympiastützpunktes NRW/Rheinland sowie verschiedener Nachwuchs-Leistungszentren des Deutschen Fußball Bundes.

Aus Erfahrung weiß sie, dass für die Athleten im Falle einer Krebserkrankung häufig eine echte Versorgungslücke in Bezug auf die Reintegration in den Wettkampfsport entsteht. Sie benötigen dann die Expertise verschiedener Fachdisziplinen, um ihre Therapie- und Trainingskonzepte aufeinander abzustimmen. Mit der Unterstützung durch das Deutsche Kompetenzzentrum Leistungssport und Krebs gewinnen die Sportler Sicherheit im Hinblick auf ihre medizinische Behandlung als auch auf ihre kurz- und langfristigen sportlichen Perspektiven.