DFG fördert erneut Spitzenforschung von Volker Haucke7. Oktober 2025 Prof. Dr. Volker Haucke erhält erneut die Reinhart-Koselleck-Förderung der DFG. (Foto: © David Ausserhofer) Prof. Volker Haucke, Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Professor für Molekulare Pharmakologie an der Freien Universität Berlin, erhält erneut die Reinhart-Koselleck-Förderung der DFG. Für sein interdisziplinäres Forschungsprojekt stehen ihm fünf Jahre lang 1 Million Euro zur Verfügung. Das Projekt widmet sich der grundlegenden Frage, wie sich Präsynapsen aus kleinen Transportpaketen im Axon zusammensetzen. Unsere motorischen, kognitiven und emotionalen Funktionen sowie Gedächtnisleistungen basieren auf der synaptischen Kommunikation zwischen Neuronen. Die Plastizität dieser Synapsen – also die Anpassung von Stärke und Effizienz der Signalübertragung – ist entscheidend für Lernprozesse und höhere Hirnfunktionen. Trotz umfangreicher Kenntnisse über synaptische Signalübertragung bleibt unklar, wie Synapsen während der Entwicklung gebildet werden und wie sie sich im adulten Gehirn strukturell und funktionell anpassen. „Unser Forschungsprojekt wird dazu beitragen, diese zentrale Wissenslücke zu schließen“, erklärt Haucke. Fokus des Forschungsprojektes Erstmals soll die nanoskalige Struktur und molekulare Zusammensetzung der Transportpakete entschlüsselt werden, die zentrale Bausteine zu den entstehenden Synapsen transportieren. Dabei soll geklärt werden, ob bestimmte Proteine schon in funktionellen Einheiten vorliegen und wie sich die Pakete auf ihrem Weg verändern. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf synaptischen Vesikelproteinen und spannungsabhängigen Kalziumkanälen, die für die Signalübertragung in Nervenzellen entscheidend sind. Die gewonnenen Erkenntnisse versprechen neue Einblicke in die Grundlagen der neuronalen Kommunikation und eröffnen Perspektiven für die Behandlung neurologischer und neuropsychiatrischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Demenz. Volker Haucke und sein Team verfolgen dabei einen multidisziplinären Ansatz und kombinieren modernste Strukturbiologie, Proteomik, Zellbiologie sowie computergestützte Modelle, um die komplexen Organisationsprozesse der Synapsenbildung mit bisher unerreichter Detailgenauigkeit zu entschlüsseln. Förderung und wissenschaftliche Anerkennung Der Präsident der Freien Universität Berlin und Sprecher der Berliner Universitätsallianz, Prof. Günter M. Ziegler, betont: „Volker Haucke ist ein außergewöhnlicher, inspirierender Forscher, der für seine Forschung vielfach ausgezeichnet worden ist, der mit seinem Engagement im Exzellenzcluster NeuroCure und in anderen großen Verbundprojekten substanziell zur internationalen Spitzenstellung des Forschungsstandorts Berlin in den Lebenswissenschaften beiträgt – und der darüber hinaus mit besonderem Engagement an der Freien Universität Berlin lehrt. Mit der Bewilligung seines neuen interdisziplinären Reinhard-Koselleck-Projekts wird ihm besonders unbürokratisch besonders wichtige, risikoreiche und kritische Forschung ermöglicht. Wir gratulieren ihm dazu!“ Volker Haucke erhält schon zum zweiten Mal die prestigeträchtige Förderung der DFG. Für seine Forschung zur Frage, wie Nervenzellen sich über Jahrzehnte stabil miteinander verbinden und kommunizieren, erhielt er bereits 2017 eine fünfjährige Förderung im Reinhart-Koselleck-Programm.