DFG-Förderung für Graduiertenkolleg zur Gesundheit des menschlichen Bewegungsapparats19. Dezember 2025 Björn Busse, UKE (l.) und Alexander Schlaefer, TUHH (Fotos: UKE/TUHH) Das wissenschaftliche Ausbildungsprojekt „Interfaces – Multiscale Imaging and Analytics of Interfaces in Musculoskeletal Health“ unter Federführung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der TU Hamburg (TUHH) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den nächsten fünf Jahren mit rund sieben Millionen Euro gefördert. Die verschiedenen biologischen Gewebe des Bewegungsapparats und vor allem ihre Schnittstellen prägen entscheidend die muskuloskelettale Gesundheit sowie die daran beteiligten physiologischen und pathologischen Prozesse. Gerade diese Grenzbereiche stellen aufgrund ihrer unterschiedlichen biologischen und physikalischen Eigenschaften besondere Herausforderungen für Diagnostik, Analytik und Bildgebung dar, erläutert das UKE in einer Mitteilung. „Um die komplexen Interaktionen im Organismus besser zu verstehen, brauchen wir modernste multimodale, korrelative Bildgebungsverfahren und interdisziplinäres Know-how“, erklärt Projektleiter Prof. Björn Busse, der am Institut für Osteologie und Biomechanik am UKE arbeitet. Eine wichtige Grundlage für das Forschungsvorhaben sei daher das von UKE und TUHH gemeinsam initiierte Interdisciplinary Competence Center for Interface Research (ICCIR). Interdisziplinärer Ansatz mit vielen Projektpartnern Das neue Ausbildungsprogramm zum menschlichen Bewegungsapparat setze daher auf einen interdisziplinären Ansatz: Nachwuchsforschende sollen nicht nur Fachverständnis für einzelne Organe oder Gewebe erlangen, sondern disziplinübergreifendes Verständnis von biologischen Schnittstellen und Interaktionen in physiologischen und pathologischen Zuständen erfassen. Dazu werden Methoden aus Medizin, Zell- und Gewebebiologie, Biomedizintechnik, Materialwissenschaften, Datenwissenschaft, Bildgebung und maschinellem Lernen vermittelt. So entsteht interdisziplinäres Wissen über Bildgebung, Funktion und Gesundheit, das von muskuloskelettalen Interface-Strukturen auf zahlreiche weitere Grenzflächen des Organismus übertragbar ist. „Hamburg bietet dafür einen einzigartigen Rahmen: die enge Kooperation zwischen der TUHH, dem UKE, der Materialforschung des Helmholtz-Zentrums Hereon und dem DESY-Synchrotron schafft ideale Bedingungen für dieses zukunftsweisende Vorhaben“, betont Projektleiter Prof. Alexander Schlaefer von der TUHH. Auch das Leiden University Medical Center in den Niederlanden ist in das Ausbildungsprogramm zur Gesundheit des menschlichen Bewegungsapparats eingebunden.„Ich freue mich sehr über die Bewilligung des neuen Graduiertenkollegs. Es unterstreicht die hohe Ausbildungskompetenz des UKE und allgemein der Universität Hamburg sowie der Hamburger Forschungseinrichtungen. Das Projekt verbindet Medizin auf einzigartige Weise mit Ingenieur- und Naturwissenschaften. Mein Glückwunsch gilt dem ganzen Team, insbesondere den Projektleitern Prof. Björn Busse und Prof. Alexander Schlaefer“, so Prof. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.„Das nun bewilligte DFG-Projekt markiert einen weiteren Meilenstein in unserer Strategie, exzellente Verbundvorhaben gezielt voranzutreiben. Unsere Zusammenarbeit mit dem UKE hat bereits eine lange Tradition, umso erfreulicher, dass diese enge Kooperation nun von so einem beeindruckenden Erfolg gekrönt ist”, ergänzt Prof. Irina Smirnova, Vizepräsidentin Forschung der TU Hamburg. Hintergrund: Graduiertenkollegs (GRKs) sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung von Forschenden in frühen Karrierephasen, die von der DFG für maximal neun Jahre unterstützt werden. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktoranden im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms sowie eines strukturierten Qualifizierungskonzepts. Eine interdisziplinäre Ausrichtung der Graduiertenkollegs ist von der DFG ausdrücklich erwünscht. Ziel ist es, die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt „Wissenschaft“ intensiv vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen. Das neue GRK 3144 nimmt seine Arbeit zum 1. April 2026 auf und soll in den kommenden Jahren rund 30 ambitionierte Nachwuchswissenschaftler ausbilden.
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