DFG-geförderte Studie zu 50 chronisch-entzündlichen Erkrankungen18. Dezember 2023 Foto: tanakorn/stock.adobe.com Wie häufig treten bei Patientinnen und Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen weitere entzündliche Krankheiten auf? Dieser Frage wollen Forschende mithilefe einer globalen Medizindatenbank nachgehen. Das Lübecker Institut für Experimentelle Dermatologie (LIED) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, und der Universität zu Lübeck untersucht, wie häufig bei Patientinnen und Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen weitere entzündliche Krankheiten auftreten. Das Team um Prof. Dr. Ralf Ludwig, Direktor des LIED und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters Precision Medicine in Chronic Inflammation, nutzt für die Arbeit die globale Medizindatenbank TriNetX. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dieses Projekt „Komorbiditätsnetzwerk chronischer, nicht-übertragbarer entzündlicher Erkrankungen“ mit 137.000 Euro über zwei Jahre. Geplant ist die umfassende Analyse von Patientendaten bei insgesamt 50 teils verbreiteter Erkrankungen wie Zöliakie oder allergische Rhinitis. „Wir berücksichtigen dabei altersspezifische sowie ethnische Unterschiede. Wir möchten so die Patientenversorgung verbessern und Einblicke in potenziell gemeinsame Krankheitsmechanismen verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen erhalten“, sagt Ludwig. Die Analyse erfolgt mithilfe der TriNetX-Datenbank, in der über 120 Millionen Datensätze aus Gesundheitseinrichtungen aus der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Das UKSH beteiligt sich seit 2021 an diesem Forschungsnetzwerk. Bislang sind 18 Publikationen, die auf dieser Kooperation beruhen, in renommierten wissenschaftlichen Journalen erschienen. Die TriNetX-Datenbank TriNetX wurde mit dem Ziel gegründet, klinische Forschung effizienter zu machen. So sollen schneller Erkenntnisse gewonnen werden, die neue oder optimierte Therapien ermöglichen. TriNetX bringt weltweit Kliniken, Gesundheitsorganisationen und Pharmaunternehmen zusammen, um Kooperationen für klinische Studien anzubahnen und epidemiologische Studien zu ermöglichen. Die teilnehmenden Kliniken stellen ausschließlich Patientendaten für Auswertungen zur Verfügung, die keinen Rückschluss auf einzelne Erkrankte zulassen. Diese Daten sind für Gesundheitsorganisationen und Pharmaunternehmen mittels eines Online-Portals einsehbar. Der Datenpool des Netzwerks bietet wissenschaftlich arbeitenden Ärztinnen und Ärzten der teilnehmenden Kliniken zudem umfangreiche Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten für eigene Untersuchungen und Publikationen.
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