DGAI startet innerklinisches Programm zur Optimierung von Reanimationen

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Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) hat unter dem Dach des Deutschen Reanimationsregisters ein neues, bundesweites Qualifizierungsprogramm zur Verbesserung der innerklinischen Reanimations- und Notfallversorgung ins Leben gerufen.

„Mit der innerklinischen Resuscitation Academy Deutschland (iRAD) wird erstmals ein strukturiertes Fortbildungsangebot für Kliniken etabliert, das die Versorgung bei Herz-Kreislauf-Stillständen innerhalb des Krankenhauses systematisch und nachhaltig verbessern soll“, erläutert die DGAI. Das zweijährige Programm basiert auf aktuellen internationalen Empfehlungen des International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR) und überträgt deren zehn Schritte zur Verbesserung der Reanimationsqualität in die deutsche Krankenhausrealität.

Dabei umfasst die iRAD vier zentrale Handlungsfelder: Planung und Vorbereitung, Vorbeugung, Prinzipien und Kultur sowie Durchführung. Diese sind wiederum in zwei bis drei konkrete Maßnahmen unterteilt – mit dem Ziel, unerwartete Notfälle frühzeitig zu erkennen, effektiv zu behandeln und die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich zu erhöhen.

Die Zielgruppen der iRAD sind breit gefächert und reichen von Entscheidungsträgern in Klinikadministration, Leitungsebene und Qualitätsmanagement über Verantwortliche für Aus- und Weiterbildung, Simulation und Training bis hin zu Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften sowie Notfallteams zum Beispiel aus Anästhesie, Intensivmedizin, Notaufnahme, Innerer Medizin und Kardiologie.

Von der präklinischen zur klinischen Reanimationsversorgung

Die Teilnahme an der iRAD erfolgt über vier Präsenzveranstaltungen in Kiel, ergänzt durch Science-Nights und virtuelle Veranstaltungen. Damit knüpft die DGAI an die von ihr ins Leben gerufene Resuscitation Academy Deutschland (RAD) für die präklinische Reanimationsversorgung an. Seit fünf Jahren werden mit diesem Programm Teams aus Rettungsdienstbereichen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei unterstützt, ihre Abläufe zu überprüfen, zu verbessern und neue Ideen in die Praxis umzusetzen. Laut DGAI haben daran bereits 45 Rettungsdienstbereiche teilgenommen – auch hier mit dem Ziel, die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand spürbar zu erhöhen.

„Mit der iRAD bringen wir die bewährten Prinzipien der Resuscitation Academy nun auch dorthin, wo besonders vulnerable Patientinnen und Patienten betreut werden – ins Krankenhaus. Das stärkt nicht nur die medizinische Qualität, sondern auch die Sicherheit im Klinikalltag“, betont Prof. Jan-Thorsten Gräsner, Projektleiter der iRAD und Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.