DGE 2025: Wie Adipositas das Zusammenspiel von Gehirn und Körper verändert11. März 2025 Foto: © wladimir1804/stock.adobe.com Auf der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE) am 11. März anlässlich des 68. Kongresses standen das Thema Ernährung und die Rolle des Gehirns im Fokus. Wie Adipositas das Zusammenspiel von Gehirn und Körper verändert. Darüber sprach zu Beginn der Veranstaltung Dr. Ruth Hanßen von der Uniklinik Köln. Kommt es, zum Beispiel durch Überernährung, zu einer Gewichtszunahme und metabolischen Veränderungen wie einer Insulinresistenz ist auch die Kommunikation zwischen Körper und Gehirn eingeschränkt. Dadurch kann unser Gehirn unser Verhalten nicht mehr so optimal auf unsere Bedürfnisse einstellen. Rolle des Sättigungshormons Leptin Und welche Rolle beim Essverhalten spielen das Gehirn und das Sättigungshormon Leptin? Das erklärte Prof. Jens C. Brüning, Kongresspräsident DGE 2025. Das Gehirn empfängt ständig Signale aus der Peripherie des Körpers, um unser Verhalten wie zum Beispiel die Nahrungsaufnahme und unsere Bewegung, aber auch unseren Zucker- und Fettstoffwechsel an die Energieverfügbarkeit im Körper anzupassen. Ein Signal, das für diese Kommunikation verantwortlich ist, ist Leptin. Entscheidende Regulationsmechanismen entfaltet das Hormon über den Hypothalamus, so Brüning. Bislang sei nicht vollständig geklärt, über welche spezifischen Zelltypen der Hunderte verschiedener Nervenzellen im Hypothalamus diese Wirkung vermittelt wird, berichtet Brüning. Doch neueste Techniken, die es erlauben, das Gen-Ausprägungsmuster einzelner Zellen zu bestimmen, die Single-Cell-Sequenzierungsverfahren, haben es nun ermöglicht, sämtliche Nervenzelltypen im Hypothalamus molekular zu beschreiben. Dr. Sharmili Edwin Thanarajah vom Universitätsklinikum Frankfurt referierte über den Einfluss von Ernährung und Insulinresistenz auf die psychische Gesundheit. Hinweise aus aktuellen Studien legen nahe, dass dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel und eine gestörte Insulin-Signalübertragung in stressrelevanten Hirnregionen das Risiko für depressive Symptome und Angsterkrankungen erhöhen, erklärt sie. Social Media im Fokus Das Internet hat in den letzten Monaten wiederholt den Begriff des „Cortisol Face“ geprägt, bei dem Influencer vor einem Überschuss des körpereigenen Stresshormons Cortisol warnen und damit ein rundlicheres Gesicht erklären. Damit einhergehend soll ein geringer Cortisolwert auch gegen Haarausfall oder vorzeitige Hautalterung helfen. Daher geben die Influencer Tipps, wie man den Cortisolspiegel senken könne. Dieser Trend ist gefährlich, betont Dr. Birgit Harbeck, Mediensprecherin der DGE, weil er völlig verkennt, dass es sich bei Cortisol um ein lebensnotwendiges Hormon handelt. (ir)
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