DGK: Vier Forschende erhalten DKG AFNET Young Investigator Award Vorhofflimmern2. April 2024 Foto: © magicmine/stock.adobe.com Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) werden vier Wissenschaftler mit dem neuen vom Kompetenznetz Vorhofflimmern (AFNET) gestifteten DGK AFNET Young Investigator Award für aktuelle Forschungsarbeiten zum Vorhofflimmern ausgezeichnet. „Dieser neue Preis ist aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums des AFNET gestiftet worden. Er soll herausragende Ergebnisse junger Forscherinnen und Forscher prämieren, die sich mit Vorhofflimmern beschäftigen. Das AFNET will mit diesem Preis die nächste Generation anregen, sich mit dem besseren Verständnis, der genaueren Diagnose und der erfolgreicheren Therapie von Vorhofflimmern zu befassen“, kommentiert Paulus Kirchhof, Vorstandsvorsitzender des AFNET. Die vier für den Preis nominierten Forschungsarbeiten werden am Freitag Vormittag, 5. März 2024, in kurzen Vorträgen im Rahmen der Young Investigator Award Sitzung Vorhofflimmern präsentiert. Eine Jury mit Vertretern von AFNET, AGEP und YoungDGK wird die beste Arbeit und drei „runner up“ auswählen. Die Arbeiten widmeten sich der Katheterablation von Vorhofflimmern. Diese interventionelle Behandlungsmethode wird bei Patienten mit Vorhofflimmern eingesetzt, um im linken Herzvorhof Gewebe zu veröden und dadurch die Lungenvenen elektrisch zu isolieren (Pulmonalvenenisolation). So lässt sich die Quelle des Vorhofflimmerns ausschalten und die Rhythmusstörung unterbinden. Technologische Fortschritte haben die Vorhofflimmerablation mittlerweile sehr sicher und erfolgreich gemacht. Aber nicht immer ist der Erfolg von langer Dauer. Optimierungen der Verödungsverfahren sind deshalb weiterhin Gegenstand der Forschung. Dr. Josep Pomes vom Universitätsklinikum Barcelona, Spanien, hat verschiedene Verfahren der Vorhofflimmer-Ablation, nämlich Pulsed Field Ablation (PFA), High Power-Short Duration Ablation (HPSD) und konventionelle Radiofrequenz Ablation, miteinander verglichen. Bei den Patienten wurden nach der Ablation mit Hilfe von MRT Bildgebung die Verödungslinien sichtbar gemacht. Bei den drei verglichenen Verfahren zeigten sich Unterschiede in der Form der Linien und beim Auftreten von Lücken (1). Dr. Miruna-Andreea Popa vom Universitätsklinikum Bordeaux in Pessac, Frankreich, fand mit Hilfe von Biomarkern heraus, dass bei Patienten, die sich wegen paroxysmalem oder persistierendem Vorhofflimmern einer Pulsed Field Ablation (PFA) unterzogen hatten, anschließend sehr häufig Hämolyse (Zerstörung roter Blutkörperchen) auftrat, und zwar deutlich häufiger als bei der Radiofrequenz Ablation und abhängig von der Zahl der Ablationsprozeduren (2). Dr. Moritz Rothe vom St. Josefs Hospital Wiesbaden analysierte das Wiederauftreten von Vorhofflimmern nach einer Cryo-Ablation (Verödung durch Kälte). Seine Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich der Erfolg der Ablation nicht erst nach 90 Tagen zeigt, sondern schon früher. Sobald Rezidive auftreten, auch wenn dies innerhalb der sogenannten Blanking Period geschieht, sollte eine erneute Ablation erwogen werden (3). Dr. Nico Erhard vom Deutschen Herzzentrum München untersuchte epikardiales Fettgewebe, das im Verdacht steht, Vorhofflimmern und andere Erkrankungen zu begünstigen. Bei Ablationspatienten wurde ein neuartiges Computer-tomographisches Bildgebungsverfahren eingesetzt, um solches Fettgewebe in den Herzvorhöfen quantitativ zu bestimmen. Die Messungen ergaben: der Fettanteil war bei Männern höher als bei Frauen und stieg mit dem Alter und dem Body Mass Index (BMI) (4). AFNET Vorstandsmitglied Prof. Stephan Willems, der an der feierlichen Preisverleihung am Freitag Abend teilnehmen wird, kommentiert: „Wir freuen uns, dass erstmals auch die besten Abstracts zum Thema Vorhofflimmern ausgezeichnet werden. Mit dem DGK AFNET Young Investigator Award Vorhofflimmern wollen wir in Zukunft regelmäßig junge Wissenschaftlern auf diesem Gebiet fördern.“ Der vom AFNET initiierte DGK AFNET Young Investigator Award Vorhofflimmern ist neu in der Reihe der DGK Young Investigator Awards, die jeweils im Rahmen der Jahrestagung für die besten Abstracts junger Wissenschaftler vergeben werden. Bisher wurden bereits Arbeiten in den Fachgebieten Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, strukturelle Herzerkrankungen und koronare Herzerkrankung ausgezeichnet. Abstracts(1) Pomes J et al. Head-to-head comparison of Pulsed Field Ablation, very High Power-Short Duration Ablation and conventional Radiofrequency Ablation by LGE-MRI-based ablation lesion assessment(2) Poma MA et al. Hemolysis after pulsed-field ablation for atrial fibrillation: Characterization and clinical significance(3) Rothe M et al. Quantitating the role of early relapse after CryoPVI for atrial fibrillation(4) Erhard N et al. Associations between atrial epicardial fat quantified by semi-automated CT segmentation and gender, BMI, cholesterol levels in AF patients: Results from the Prospective AFAT study
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