DGOOC und Brainlab kooperieren zur Stärkung der Forschung

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Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und Brainlab, ein Anbieter im Bereich der digitalen Medizintechnologie, arbeiten künftig im Bereich datenschutzkonformer Registerlösungen zusammen, wie sie im Rahmen des DKOU verkündet haben. Ziel sei es, die medizinische Forschung klinikübergreifend zu stärken.

Durch eine Partnerschaft zwischen den jeweiligen Tochterunternehmen Mint Medical GmbH und RSG Register Solutions gGmbH (RSG) führen die medizinische Fachgesellschaft und das Softwareunternehmen ihre Kompetenzen zusammen, wie die Partner in einer gemeinsamen Pressemitteilung vermelden.

Mint Medical, Tochtergesellschaft der Brainlab AG, ist demnach spezialisiert auf die computergestützte Auswertung von radiologischen sowie klinischen Daten und beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie die medizinische Forschung gestärkt und der Schutz der persönlichen Patient:innendaten gewährleistet werden kann.

Die DGOOC bringt demgegenüber ihr Know-how beim Aufbau, Betrieb und Management des Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) ein, das sie über ein Jahrzehnt erworben hat. Das EPRD ist Europas zweitgrößtes medizinisch-wissenschaftliches Register für endoprothetische Hüft- und Knieimplantationen mit jährlich über einer Viertelmillion dokumentierter Operationen. Kernelement des EPRD ist die selbst entwickelte EPRD-Vertrauensstelle, die als Datentreuhänder eine technisch und organisatorisch getrennte Verarbeitung von Patient:innen-Identitäten und von klinischen Patient:innendaten ermöglicht. Nur so könne den hohen Datenschutzanforderungen in der klinischen Datenverarbeitung entsprochen werden. Die Vertrauensstelle bilde darüber hinaus die Grundlage klinikübergreifender Forschungsarbeit, heißt es weiter.

Um die Kooperation mit Brainlab zu realisieren, wurde die Registertechnologie – insbesondere die Vertrauensstelle – in die neugegründete RSG, die eine gemeinnützige Tochter der DGOOC ist, ausgegliedert, erklären die Partner. Gemeinsam sollen Mint Medical und die RSG die Vertrauensstellensoftware weiterentwickeln, um zusätzliche wichtige klinische Parameter, wie etwa Patient:innenbilder erfassen und auswerten zu können. Ebenso planen die Kooperationspartner, die Erfassung relevanter Daten von orthopädischen Eingriffen weiter zu vereinfachen, heißt es.

„In den letzten Jahren haben wir intensiv an der Umsetzung einer skalierbaren und gleichzeitig den deutschen Datenschutzvorgaben entsprechenden Registerinfrastruktur gearbeitet. Die bewährte Vertrauensstelle der RSG ist das entscheidende letzte Puzzlestück, das uns nun erlaubt, Gesundheitsdaten klinikübergreifend, strukturiert und sicher zu erfassen“, sagt Stefan Vilsmeier, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Brainlab. „Indem wir diese Infrastruktur möglichst vielen Akteuren im Gesundheitswesen zur Verfügung stellen, werden wir einen Beitrag zur besseren Patient:innenversorgung in einer alternden Gesellschaft leisten.“ Matthias Baumhauer, Geschäftsführer von Mint Medical fügt ergänzend hinzu: „Heute wird die Mint Medical-Software zur Forschung mit Gesundheitsdaten bereits im Rahmen des RACOON-Projekts des „Netzwerks Universitätsmedizin“ in allen 38 deutschen Unikliniken eingesetzt, um dort medizinische Bilddaten und weitere Daten von Covid-Patient:innen strukturiert zu erfassen. Durch die Partnerschaft mit der RSG können wir unser Registerangebot nun erweitern und Patient:innendaten über Klinikgrenzen hinweg entlang des gesamten Behandlungspfades sicher einander zuordnen – und das bei Wahrung strenger Datenschutzkriterien.“

Prof. Bernd Kladny, Generalsekretär der DGOOC, erklärt: „Mit der RSG können nun auch andere medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften von unserer langjährigen Expertise beim Aufbau und Betrieb von Registern profitieren. Die Kooperation mit Brainlab bedeutet einen weiteren Kompetenzzugewinn bei der Erfassung und Auswertung von Patient:innendaten.“

Und Prof. Carsten Perka, Sprecher des Executive Committee der EPRD Deutsche Endoprothesenregister gGmbH unterstreicht die Bedeutung für den Forschungssektor: „Die permanente Verbesserung der Nutzung von Gesundheitsdaten für die optimale Versorgung unserer Patient:innen ist ein Riesenthema. Dies erfordert hohe Datensicherheit, die durch unsere EPRD-Vertrauensstelle gegeben ist, ebenso wie die ständige Weiterentwicklung bei der automatisierten Dateneingabe und -analyse sowie die Integration von Röntgenbildern. Ich freue mich auf die kontinuierliche Auswertung dieser klinikübergreifend erhobenen Gesundheitsdaten mit diesem starken Partner.“