DGP 2024: Preis für bestes Poster ging nach Berlin, zwei dritte Plätze28. März 2024 Wurden für ihre hervorragenden Posterarbeiten beim DGP-Kongress in Mannheim ausgezeichnet (v. l.): Hussein Morobeid, Leonie Biener, Jacopo Saccomanno, Victoria Heimel und Gabriele Iberl. (Foto: © Mike Auerbach) Beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat Dr. Jacopo Saccomanno die Auszeichnung für das beste wissenschaftliche Poster der Tagung erhalten. Der Facharzt für Pneumologie in der Abteilung Infektiologie, Pneumologie und Intensivmedizin an der Charité in Berlin hatte eine Arbeit präsentiert, bei der die Wirksamkeit und Sicherheit der endoskopischen Lungenvolumenreduktion mit Ventilen (ELVR) bei Patienten mit Lungenemphysem untersucht wurde. Saccomanno erhielt dafür ein Preisgeld von 1500 Euro. „Insgesamt haben wir viele hochwertige Posterarbeiten gesichtet. Die ausgezeichneten wissenschaftlichen Themen bestechen vor allem durch ihre neuen Erkenntnisse, die sowohl für Forschung als auch Praxis relevant sind“, sagt Jurymitglied Prof. Antje Prasse, Chefärztin für Pneumologie am Universitätsspital Basel (Schweiz) sowie Vorsitzende der Programmkommission des DGP-Kongresses. Die Daten der Siegerarbeit stammen aus dem Lungenemphysemregister. Dabei konzentrierte man sich auf solche Patienten, die beim Sechs-Minuten-Gehtest besonders schlecht abschnitten. Diese Gruppe war in randomisiert kontrollierten Studien bisher unterrepräsentiert, weil man annahm, dass sie nicht von einer Ventiltherapie profitieren würden und das Komplikationsrisiko erhöht sei. Die Datenauswertung, an der Saccomanno mitwirkte, weist allerdings darauf hin, dass die ELVR auch für diese Menschen eine wirksame und sichere Therapie sein kann. Künftige Studien sollten diese Patientengruppe daher miteinschließen. Biologikatherapie bei Menschen mit schwerem Asthma und Lungenemphysem Den mit 1000 Euro dotierten zweiten Platz belegten Dr. Leonie Biener und Hussein Morobeid vom Herzzentrum des Universitätsklinikums Bonn. Sie stellten eine Studie vor, in deren Rahmen sie mithilfe von Computertomographien untersuchten, ob das Vorhandensein von Lungenemphysem bei Patienten mit schwerem Asthma die Wirksamkeit von medikamentösen Behandlungen mit Biologika beeinflusst. Sie fanden heraus, dass das Ansprechen auf die Therapie bei den Behandelten mit und ohne Emphysem ähnlich gut war. Ihr Fazit lautet daher: Patienten mit schwerem Asthma und Lungenemphysem sollten nicht von Biologikatherapien ausgeschlossen werden, da das Emphysem das Behandlungsergebnis nicht beeinträchtigt. Umfrage unter Atmungstherapeuten zur Rolle das Tracheostoma beim Weaning Den mit 500 Euro dotierten dritten Platz belegte Gabriele Iberl, Atmungstherapeutin am Universitätsklinikum Heidelberg. Sie präsentierte eine Arbeit, in deren Rahmen Atmungstherapeuten der DGP schriftlich danach gefragt wurden, welche Rolle die Größe eines chirurgisch (plastisch) angelegten Tracheostomas im prolongierten Weaning spielt. Die Arbeit erfolgte im Rahmen des PRiVENT-Projektes, einer multizentrischen Interventionsstudie in Baden-Württemberg. Deren Ziel ist es, eine außerklinische Langzeitbeatmung zu vermeiden, indem die Weaning-Kompetenz in den teilnehmenden Krankenhäusern verbessert wird. Das Resultat aus atmungstherapeutischer Sicht: Vor plastischer Anlage eines Tracheostomas wäre eine interdisziplinäre Absprache zu Lokalisation und Größe sinnvoll, vor allem dann, wenn das Tracheostoma nur als vorübergehende Maßnahme geplant ist. Immunprofile von T-Zellen zur besseren Krankheitsdifferenzierung In diesem Jahr teilten sich zwei Autorinnen von Posterarbeiten gleichwertig den dritten Platz. Die mit ebenso 500 Euro dotierte zweite Drittplatzierung fiel auf Victoria Heimel, tätig im Bereich Translationale Pneumologie in der Klinik für Pneumologie der Ruhrlandklinik Essen. Sie stellte eine Arbeit vor, in der untersucht wurde, inwiefern das Immunprofil von peripheren T-Zellen zur Differenzierung von Patienten mit Asthma und Chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) beiträgt. Gerade die Diagnose von Betroffenen mit einer Mischform beider Erkrankungen (ACO) stellt klinisch eine Herausforderung dar. In der Studie, in der die Immunprofile von Patientinnen und Patienten mit Asthma, mit COPD und mit ACO verglichen wurden, konnte gezeigt werden, dass es Unterschiede im Verhältnis bestimmter T-Zellpopulationen gibt. Dieser Ansatz könnte ein vielversprechendes Instrument zur Klassifizierung komplexer respiratorischer Erkrankungen bieten und somit die Behandlung und Diagnostik der Betroffenen verbessern.
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