DGP 2025: Dissertationspreis beste klinische Arbeiten für Untersuchungen zu COPD und PCD11. April 2025 Wurden mit dem Deutschen Dissertationspreis Pneumologie für die besten klinischen Arbeiten ausgezeichnet: Tessa Schneeberger (li.) aus Schönau am Königssee und Dr. Ben Ole Staar aus Hannover. (Fotos: © Schön Klinik BGL/privat) Mit dem Deutschen Dissertationspreis Pneumologie der Deutschen Lungenstiftung (DLS) für die besten klinischen Arbeiten sind in diesem Jahr die Physiotherapeutin und Medizinwissenschaftlerin Dr. Tessa Schneeberger aus Schönau am Königssee und der Assistenzarzt Dr. Ben Ole Staar aus Hannover gewürdigt worden. Beide erhielten ihre Auszeichnung im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Sie erhalten jeweils 3000 Euro, das Preisgeld wird vom Unternehmen Boehringer Ingelheim Pharma gestiftet. Prof. Claus Vogelmeier, Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung, erklärte anlässlich der Preisvergabe: „Heute ehren wir mit Dr. Tessa Schneeberger und Dr. Ben Ole Staar zwei herausragende Talente der pneumologischen Forschung. Beide Preisträger haben mit ihren Arbeiten nicht nur wissenschaftliche Exzellenz bewiesen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Patientenversorgung geleistet. Beide Arbeiten sind ein Beweis für die Innovationskraft und das Engagement des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Pneumologie. Es erfüllt mich mit Stolz, diese außergewöhnlichen Leistungen heute im Rahmen des Deutschen Dissertationspreises Pneumologie würdigen zu dürfen.“ Erstmals Details zum Kohlenstoffdioxidpartialdruck-Verhalten bei schwergradiger COPD Schneeberger – in Schönau am Königssee wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für pneumologische Rehabilitation der Schön Klinik Berchtesgadener Land – absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Physiotherapeutin, ein Bachelor-Studium Physiotherapie und einen Master-Studium Sportphysiotherapie. Anschließend promovierte sie am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg – mit der nun ausgezeichneten Dissertationsarbeit „Kohlenstoffdioxidpartialdruck-Verhalten bei PatientInnen mit schwergradiger chronisch obstruktiver Lungenerkrankung unter verschiedenen Alltagsbedingungen“. Die Arbeit stellt erstmals detaillierte Erkenntnisse zum Verhalten des Kohlenstoffdioxidpartialdrucks (pCO₂) bei schwergradiger Chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) unter körperlicher Belastung dar. „Meine erarbeiteten Resultate bieten wertvolle Ansätze für eine personalisierte Therapieplanung während einer pneumologischen Rehabilitation“, erklärt Schneeberger. Die beiden Studien, auf denen ihre Arbeit basiert, wurden zudem in den Fachjournalen „Thorax“ und „BMJ Open Respiratory Research“ veröffentlicht. Im Namen der Jury formulierte Prof. Franziska C. Trudzinski, Vorstandsmitglied der DLS und Leitende Oberärztin der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg: „Dr. Tessa Schneeberger hat mit ihrer Dissertation zum pCO₂-Verhalten bei schwergradiger COPD einen neuen Maßstab gesetzt. Ihre präzisen Analysen und innovativen Ansätze bieten wegweisende Impulse für die personalisierte Therapieplanung in der pneumologischen Rehabilitation. Diese Arbeit verdeutlicht, wie klinische Forschung direkt zur Verbesserung der Lebensqualität von schwerkranken Patientinnen und Patienten beitragen kann.“ Bessere Diagnostik bei Primärer Ciliärer Dyskinesie Staar, derzeit Assistenzarzt in der Klinik für Pneumologie und Infektiologie der Medizinischen Hochschule Hannover, promoviert nach seinem Studium der Humanmedizin mit der Dissertationsarbeit „Transmissionselektronenmikroskopie der ziliären Ultrastruktur bei Erwachsenen mit klinischem Verdacht auf eine Primäre Ciliäre Dyskinesie und inkonklusiver Genetik“. Im Fokus der Arbeit stehen neue Diagnosemöglichkeiten der Multisystemerkrankung Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD). Zur Diagnose wird an vielen Kliniken eine genetische Untersuchung durchgeführt, die aber nur bei rund 70 Prozent der PCD-Patienten greift. „Bei einer kleinen Patientenkohorte, die sich mit der genetischen Methode nicht klar diagnostizieren ließ, habe ich daher als weitere Möglichkeit die sehr genaue Transmissionselektronenmikroskopie angewandt“, erläuterte Staar. „Bei einigen Personen konnte ich Strukturveränderungen in den Flimmerhärchen nachweisen, die krankheitsbeweisend sind.“ Diese Erkenntnisse gilt es nun auch in größeren Patientenkohorten zu überprüfen. „Dr. Ben Ole Staar hat sich mit seiner Arbeit zur Primären Ciliären Dyskinesie einer seltenen und komplexen Erkrankung gewidmet“, unterstrich Jurymitglied PD Dr. Dr. Jens Spiesshoefer, Oberarzt in der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin der Uniklinik RWTH Aachen. „Durch den Einsatz der Transmissionselektronenmikroskopie hat er neue diagnostische Möglichkeiten aufgezeigt, die insbesondere für jene Patientinnen und Patienten von unschätzbarem Wert sind, bei denen genetische Tests keine Klarheit bringen. Seine hervorragend herausgearbeiteten Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Diagnostik und Behandlung dieser Multisystemerkrankung.“
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