DGT: Optimale Behandlung für Lungenkrebspatienten nur durch Spezialisierung möglich26. Juli 2019 Foto: © Jacob Lund/Adobe Stock Das Überleben von Lungenkrebspatienten hängt wesentlich von der Expertise bei Operationen ab. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) bereits vor mehr als zehn Jahren Mindestmengen für Kliniken definiert, die Lungenkrebsoperationen durchführen wollen. „Wir sind froh, dass unsere Forderungen nun auch von der Bertelsmann-Studie zur Qualität der Patientenversorgung in deutschen Kliniken untermauert werden“ kommentiert der Präsident der DGT, Prof. Erich Stoelben, die Studie. „Mindestens 75 Operationen bei Lungenkrebs pro Jahr sind erforderlich, damit sich eine Klinik nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zertifizieren lassen kann“. In der Studie wurde bemängelt, dass in vielen Kliniken Krebserkrankungen behandelt und operiert werden, in denen eine ausreichende Expertise nicht verfügbar ist. Die geforderten Mindestmengen, die teilweise von den Fachgesellschaften selbständig festgelegt wurden, werden in einem Teil der Kliniken überhaupt nicht erreicht. Eine Analyse der Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den in Deutschland durchgeführten Operationen an der Lunge hat gezeigt, dass 47 Kliniken in Deutschland diese Mindestmengen erreichen. Die Krankenhaussterblichkeit liegt hier um 39 Prozent niedriger als in den anderen 271 Kliniken, die ohne Erreichen der Mindestmengen ebenfalls an der Lunge operieren. Die Zahlen, die von der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie analysiert wurden, waren auch Basis für das Wissenschaftliche Institut der AOK (WidO), das bei der Vorstellung seines Qualitätsreportes 2018 feststellte, dass bei Krebsoperationen viele Todesfälle durch „Gelegenheitschirurgie“ zu vermeiden wären und durch Zentrenbildung eine bessere Versorgungsqualität gewährleistet wird. „Die DGT hat bereits 2008 begonnen, besondere fachliche und strukturelle Anforderungen an „Kompetenzzentren für Thoraxchirurgie“ zu formulieren und Kliniken danach zu zertifizieren. Seit 2009 werden Lungenkrebszentren zusätzlich durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert, um zu gewährleisten, dass die Patienten eine optimale Versorgung erhalten“, erklärt der Vizepräsident der DGT, Prof. Hans-Stefan Hofmann. „Wir werden diese Arbeit auch in Zukunft fortsetzen, weil wir als Fachgesellschaft leider feststellen müssen, dass eine Zersplitterung der Landschaft in Deutschland zu beobachten ist, da zunehmend auch kleinere Kliniken Eingriffe an der Lunge durchführen. Dies ist ein Trend, der Entwicklungen in anderen europäischen Ländern zuwiderläuft“, fügt Hofmann hinzu.
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