DGU-Kongress beendet – Früherkennungsrichtlinie Prostatakrebs gefordert

Bei intelligenter, risikoadapatierter Anwendung kann der PSA-Test zur Prostatakrebs-Früherkennung beitragen. Foto: kitsawet – stock.adobe.com

Beim 76. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), der am 28.09.2024 zuende ging, hat die Fachgesellschaft erneut ein Prostatakarzinomscreening als GKV-Leistung gefordert.

Direkt an das Bundesgesundheitsministerium adressierte die DGU beim Kongress in Leipzig erneut ihre Forderung, dringend ein evidenzbasiertes organisiertes risikoadaptiertes Prostatakarzinomfrüherkennungsprogramm als GKV-Leistung in Deutschland zu etablieren. Einen Algorithmus dafür, der sowohl zur Senkung der Mortalität und der palliativen Behandlungssituationen als auch der Überdiagnose und Übertherapie des Prostatakarzinoms beiträgt, stellte der langjährige Generalssekretär der Fachgesellschaft, Prof. Maurice Stephan Michel in der DGU-Pressekonferenz vor. Basierend auf diesem Algorithmus soll nach Ansicht der Fachgesellschaft für Deutschland eine neuen Früherkennungsrichtlinie Prostatakrebs aufgelegt werden. Diese soll es den Urologen ermöglichen, die Männer ohne Budget-Begrenzungen zu beraten und risikoadaptiert zu untersuchen.

Am Samstag, dem 28.09.2024, ging der Kongress zuende, auf dem insgesamt 6300 Teilnehmer aus aller Welt gezählt wurden. Unter der Leitung von DGU-Präsident Prof. Jürgen E. Gschwend wurden auf dem größten Urologie-Kongress im deutschsprachigen Raum neueste Erkenntnisse aus Diagnostik und Therapie aus allen Bereichen der Urologie und, angesichts der zunehmenden Ambulantisierung und der anstehenden Krankenhausreform, auch brennende berufspolitische Herausforderungen diskutiert. Mit dem diesjährigen Kongressmotto „Wissen schafft Evidenz, Heilung und Innovation“ würdigte die DGU die Bedeutung von Forschung und Innovation als Treibern der bestmöglichen Versorgung urologischer Patienten. Schwerpunkt war die Uro-Onkologie: So zählten Tumorboards zum Prostata-, Urothel-, Nierenzell-, Hoden- und Peniskarzinom, und erstmals auch ein molekulares Tumorboard, zu den Highlights des wissenschaftlichen Programms.

(DGU/ms)