DGVS zeichnet herausragende Forschende und junge Medizinerinnen und Mediziner aus17. September 2021 Foto: © ATKWORK888/stock.adobe.com Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und ihre Sektion für gastroenterologische Endoskopie zeichnen im Rahmen ihres Jahreskongresses Viszeralmedizin 2021 in Leipzig mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die besondere Leistungen in der Gastroenterologie erbracht haben. Die Ismar Boas-Medaille wird in diesem Jahr an Prof. Antonello Pietrangelo aus Modena (Italien) verliehen. Damit würdigt die DGVS Pietrangelos herausragenden Leistungen in der Gastroenterologie, insbesondere auf dem Gebiet der Hämochromatose. Seine wegweisenden Arbeiten, die er in Zeitschriften wie dem „New England Journal of Medicine“, „Science“, dem „Journal of Clinical Investigation“ und anderen publizierte, leisteten unter anderem einen bedeutenden Beitrag zur Einteilung und Klassifizierung der genetisch-bedingten Hämochromatose, so die Begründung der DGVS. Prof. Barbara Rehermann (Bethesda, USA) gehört laut der DGVS zu den bedeutendsten Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Immunologie von Lebererkrankungen. Für ihre Leistungen erhält sie die Thannhauser-Medaille der DGVS. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeiten publizierte Rehermann mehr als 150 Manuskripte in hochrangigen Journalen. Schwerpunkt ihrer Forschung stellen Virusinfektionen im Rahmen akuter und chronischer Lebererkrankungen dar, sowie die Erforschung neuer Therapieansätze und Impfmöglichkeiten. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit der Regulation der Immunantwort und des Stoffwechsels durch das gastrointestinale Mikrobiom. Den Endoscopy Award erhält in diesem Jahr Prof. Michał F. Kamiński aus Warschau (Polen) für seine hervorragenden Leistungen im Bereich der Endoskopie. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind die Darmkrebsvorsorge, die endoskopische Behandlung der frühen gastrointestinalen Neoplasien und die Qualität in der Endoskopie. Seine klinischen Schwerpunkte sind unter anderem die Resektion von Frühkarzinomen des Verdauungstraktes, der peroralen endoskopischen Myotomie (POEM) und andere Entwicklungen der Third Space Endoscopy. Zudem, so die DGVS, sei er federführend an wichtigen europäischen Studien zur Darmkrebsprävention beteiligt, etwa der EPoS-Studie. Für wissenschaftlich hochwertige Promotionsarbeiten vergibt die DGVS den C.A. Ewald-Preis. In diesem Jahr erhalten ihn Dr. Tammo Tergast, Medizinische Hochschule Hannover, für seine Dissertation „Einflussfaktoren auf den klinischen Verlauf von Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose und Aszites“ sowie Dr. Wenyi Gu, Universitätsklinik Frankfurt am Main, für ihre Dissertation „Acute-on-Chronic Liver Failure is a Major Risk Factor for Bleeding Control and Mortality, while Pre-emptive Transjugular Intrahepatic Porto-systemic Shunt Improves Survival in these Patients”. Für herausragende Leistungen auf den Gebieten der Grundlagenforschung oder der klinischen Forschung im Bereich Endoskopie wird der Endoskopie Forschungspreis vergeben. Dieses Jahr wird Dr. Benjamin Meier, RKH Kliniken Ludwigsburg, für seine Arbeit „Efficacy and Safety of Endoscopic Full-Thickness Resection in the Colorectum: Results from the German Colonic FTRD Registry” mit dem Preis ausgezeichnet. Dr. Fabian Frost, Universitätsmedizin Greifswald, erhält für seine Arbeit „Long-term instability of the intestinal microbiome is associated with metabolic liver disease, low microbiota diversity, diabetes mellitus and impaired exocrine pancreatic function“ das Harald Goebell-Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit diesem Stipendium möchte die DGVS jungen, wissenschaftlich engagierten Ärztinnen und Ärzte in der Gastroenterologie und Hepatologie die finanziellen Möglichkeiten geben, an einer internationalen wissenschaftlichen Tagung teilzunehmen oder zur Erlernung einer neuen Methode ein wissenschaftliches Institut zu besuchen. Für grundlegende und richtungsweisende Arbeiten im Bereich der klinischen Gastroenterologie vergibt die Fachgesellschaft den Martin Gülzow-Preis. Er geht in diesem Jahr an Malin Fromme, Universitätsklinik Aachen, für die Arbeit „Hepatobiliary phenotypes of adults with alpha-1 antitrypsin deficiency“. Mit dem Nikolaus Müller Lantzsch Stipendium möchte die DGVS wissenschaftlich hochwertige Arbeiten des medizinischen Nachwuchses auf dem Gebiet der Erforschung des Cholangiokarzinoms würdigen. In 2021 erhalten das Stipendium Sophie Alex und Jan Albin, UMM Universitätsmedizin Mannheim, für ihre Arbeit „Smad3 linker (S204 and S213) phosphorylation drives carcinogenesis in cholangiocarcinoma“. Den DGVS Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der klinischen oder experimentellen Forschung im Bereich des hepatozellulären Karzinoms ausgelobt. 2021 wird die Auszeichnung an Dr. Michael Dudek, TU München, für seine Arbeit „Auto-aggressive CXCR6+ CD8 T cells cause liver immune pathology in NASH“ überreicht 2021 vergibt die DGVS sechs Promotionsstipendien zur Förderung wissenschaftlich hochwertiger Promotionsarbeiten mit gastroenterologischem Fokus. Mit den Stipendien werden ein Forschungsfreisemester während der Promotion beziehungsweise ein Forschungsaufenthalt in einem auswärtigen Forschungslabor unterstützt. Die Stipendien gehen in diesem Jahr an Elena Müller, Frankfurt, für ihre Promotion „Rolle des Inflammasoms in der Entstehung der ACLF“, an Katharina Möller, Halle, für ihre Promotion „Einfluss von Adipozyten auf die Vorläuferläsionen des duktalen Pankreaskarzinoms“, an Markus Müller, Berlin, für seine Arbeit „Nachweis und Charakterisierung von gestörter intestinaler Barrierefunktion bei intensivmedizinisch behandlungsbedürftigen Patienten anhand der darmspezifischen proinflammatorischen Immunantwort“, an Adrian Fritsch, Freiburg, für seine Promotion „Vorhersage des Therapieansprechens auf TNF-Antikörper vs. Ustekinumab bei Patienten mit Morbus Crohn mithilfe einer Immunphänotypisierung“, an Lina Ludwigs, Aachen, für ihre Promotion „Die Rolle der Gallensäuren abhängigen FXR Aktivierung für die Progression cholestatischer Lebererkrankungen im FXR/Mdr2 Doppelknockout-Mausmodel“ sowie an Philip Gärtner, München für seine Promotion „Pankreas-Proteasen als neues analgetisches Target im Pankreaskarzinom“. Die Stiftung für Neurogastroenterologie vergibt jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie den Preis für Neurogastroenterologie. Er geht in diesem Jahr an Dr. med. vet. Monica Sanchez-Ruiz, Universitätsklinik Köln, für ihre Arbeit „Wissenschaftliche Arbeiten mit dem experimentellen Mausmodell für die autoimmune enterische Ganglionitis und Untersuchungen über lokale Immunantworten sowie der Modulation im enterischen Nervensystem“ Der DGVS Innovationspreis “Digitale Gastroenterologie” würdigt ein digitales Projekt, das gastroenterologisches Wissen vermittelt, den klinischen Alltag in der Gastroenterologie unterstützt, das Management gastroenterologischer Krankheiten erleichtert oder Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung unterstützt. Hierzu können beispielsweise Apps, Webseiten, Virtual/Augmented Reality, Videos, E-Learning oder andere digitale Formate eingesetzt werden. In diesem Jahr erhält ihn Sabrina Sulzer, Universität Magdeburg, für ihre Arbeit „Bites-Gastroenterology“.
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