Diabetesmittel reduziert Kalzium- und Harnsäure-Steine

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Der Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Hemmer Empagliflozin kann bei nichtdiabetischen Erwachsenen mit Kalzium- und Harnsäure-Nierensteinen die relativen Übersättigungsverhältnisse (RSR) erheblich verringern. Das zeigt eine Publikation in „Nature Medicine“.

In der doppelblinden, placebokontrollierten, unizentrischen Crossover-Phase-II-Studie von Forschern der Universität Bern (Schweiz) wurden 53 Erwachsene (≥18 und <75 Jahre) ohne Diabetes (HbA1c <6,5%, keine Diabetes­behandlung), die ≥1 früheres ­Nierensteinereignis mit Kalzium-Steinen (n=28) oder Harnsäure-Steinen (n=25) erlitten hatten, auf 1-mal täglich Empagliflozin 25 mg, gefolgt von Placebo, oder umgekehrt (2 Wochen pro Behandlung) randomisiert.

Die Wissenschaftler führten die Randomisierung und die Analyse für beide Nierensteintypen getrennt durch. Primäranalysen erfolgten im Rahmen des Protokolls. Die primären Endpunkte waren die RSR im Urin für CaOx, CaP und Harnsäure. Dabei handelt es sich um validierte Surrogatmarker für Nierensteinrezidive.

Beide Gruppen von Nierensteinbildnern erreichten die vordefinierten RSR-Reduktionen (≥15%). Bei Patienten mit Kalziumsteinen reduzierte Empagliflozin die RSR für CaP (relativer Unterschied zu Placebo -36 %; 95%-Konfidenzintervall [KI] -48% bis -21%; p<0,001), aber nicht die RSR für CaOx und Harnsäure. Im Falle von Patienten mit Harnsäure-Steinen verringerte Empagliflozin die RSR für Harnsäure (-30%; 95%-KI -44% bis -12%; p=0,002), nicht aber die RSR für CaOx und CaP. Es traten keine schwerwiegenden oder vordefinierten unerwünschten Ereignisse auf.

(ms/ri)