Diabetische Wunden: Nanoarzneimittel beschleunigt Heilung im Tierversuch

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Forschende an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York, USA, haben eine Therapie entwickelt, um die Wundheilung zu beschleunigen. Mithilfe kleinster Lipidpartikel, die mit genetischen Anweisungen zur Linderung von Entzündungen beladen sind, konnte bei Mäusen die Wundheilung verbessert werden.

Die Lipid-Nanopartikeln (LNP), die mit RNA beladen sind, die für IL-4 codieren, richten sich gegen dysfunktionale Makrophagen und reduziert so Entzündungen sowie reaktive Sauerstoffspezies (ROS) in diabetischen Wunden. Eine übermäßige ROS-Produktion kann zu oxidativem Stress führen, der Zellen, Proteine und die DNA schädigt. Dieser Stress wird mit verschiedenen Krankheiten und Zuständen in Verbindung gebracht, darunter Entzündungen und Alterung.

„In präklinischen Modellen haben wir gezeigt, dass die Therapie in der Lage ist, proinflammatorische Makrophagen in reparative Makrophagen umzuprogrammieren, was zu verbesserten Wundheilungsergebnissen führt“, sagt Yizhou Dong, korrespondierender Autor der Studie. „Dysfunktionale Makrophagen sind die Ursache dafür, dass diabetische Wunden nicht heilen, aber wir können sie so umprogrammieren, dass sie den Schaden stoppen und stattdessen den Heilungsprozess unterstützen. Wir wollen eine schnellere und effektivere Wundheilung fördern, indem wir diese Zellen umprogrammieren und das entzündliche Umfeld modulieren.“

Bereits Anfang 2024 berichteten Dong und Kollegen in einer Studie über Lipid-Nanopartikel, die das Tissue-Engineering zur Behandlung diabetischer Wunden verstärken. Obwohl die Ergebnisse der aktuellen Studie ermutigend sind, betonen die Forschenden, dass eine randomisierte, kontrollierte klinische Studie erforderlich ist, um die Sicherheit und Wirksamkeit beim Menschen zu bestätigen.

„Unser oberstes Ziel ist es, diese Erkenntnisse in greifbare Vorteile für Diabetiker umzusetzen. Bei weiterer Forschung und Validierung könnte diese RNA-LNP-Therapie die Behandlung diabetischer Wunden mit einer leicht skalierbaren Anwendung eines vergleichsweise kostengünstigen therapeutischen Mittels möglicherweise revolutionieren“, sagt Dong. „Die Studie deutet auch darauf hin, dass RNA-LNP-Therapeutika allgemeiner zur Umprogrammierung von krankheitsverursachenden Makrophagen in einem Organismus eingesetzt werden könnten, da proinflammatorische Makrophagen bei einer Vielzahl von Krankheiten eine Rolle spielen.“