Diabetisches Fußsyndrom: Topische Mastzellstabilisierung

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Eine gestörte Wundheilung stellt beim diabetischen Fußsyndrom ein großes Problem dar, das häufig zu Amputationen führt. Schon früher konnte nachgewiesen werden, dass Mastzellen das Potenzial haben, die Wundheilung im Falle von Diabetes zu regulieren.

Die Autoren der vorliegenden Studie, die kürzlich im „Journal of Investigative Dermatology“ publiziert wurde, entwickelten einen Verband mit einem Mastzell-Stabilisator (Indol-Carboxamid, MCS-01), der sich in vitro als effektiver Inhibitor der Mastzelldegranulation erwies; die Freisetzung erfolgt durch einen speziell entwickelten Alginat-Verband. In der Medizin wird Alginat in Form von Kalziumalginat als Bestandteil von Verbandsmaterial eingesetzt. Es saugt Exsudat auf und bildet ein visköses Gel. Dadurch kann es die Wundheilung durch Erhaltung eines feuchten Milieus begünstigen.

Im diabetischen Mausmodell konnte gezeigt werden, dass die topische Applikation von MCS-01 die Wundheilung beschleunigte, und zwar in einem Ausmaß, wie es auch durch eine systemische Mastzellstabilisierung erreicht wird. Darüber hinaus veränderte MCS-01 den Phänotyp der Makrophagen. Trans­kriptomanalysen von mit MCS-01 bzw. Placebo behandelten Wunden ergaben, dass MCS-01 das mRNA-Profil und das microRNA-Profil diabetischer Wunden signifikant moduliert und die Hochregulation von Signalwegen stimuliert, die mit akuter Inflammation und der Migration von Immunzellen verknüpft sind. Eine RNA-Sequenzierung von 6154 Zellen aus verwundeter oder gesunder Maushaut zeigte, dass MCS-01 primär die Genexpression der Mastzellen, Monozyten und Keratino­zyten verändert.

Die Erkenntnisse, so die Autoren, gewähren Einsichten in den Heilungsprozess diabetischer Wunden und empfehlen weitere Studien zur topischen Mastzell­stabilisierung als potenziell wirksame Therapie gegen diabetische Fuß­ulzerationen. (am)