Diabetologie grenzenlos: Unterschiede bei der Diagnose stärker beachten7. Februar 2025 Foto: © zdravinjo/stock.adobe.com Am 7. und 8. Februar 2025 fand in München zum 14. Mal die Fortbildungsveranstaltung „Innere Medizin fachübergreifend – Diabetologie grenzenlos“ statt. Im Fokus standen die aktuellen Entwicklungen der Behandlung. Zu Beginn der Veranstaltung erklärte Prof. Alexandra Kautzky-Willer von der MeduniWien: „Weltweit sind etwas mehr Männer als Frauen von Diabetes mellitus betroffen, jedoch mindert ein Typ-2- Diabetes die Gesundheit, Lebensqualität- und -erwartung von Frauen besonders schwer“, betont sie. Frauen haben bis zur Menopause aufgrund der unterschiedlichen Fettverteilung und generell günstigerer Stoffwechselsituation ein niedrigeres Risiko als Männer für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes, so Kautzky-Willer. Auf der anderen Seite ist bei Frauen ein Diabetes aber auch mit einem höheren relativen Risiko für Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall sowie einem höheren Sterberisiko verbunden im Vergleich zu Männern. Bei der Diabetestherapie bestünden daher Unterschiede in der medikamentösen Verschreibung, der Einsatz von Inkretinmimetika dürfte bei Frauen zu einem stärkeren Effekt in Bezug auf eine Reduktion von Gewicht und Blutzucker führen, erklärte sie weiter. Diabetische Polyneuropathie im Fokus Dr. Ilonka Eisensehr, Neurologin aus München, macht auf einen anderen Aspekt aufmerksam. Die Identifizierung der unterschiedlichen Schmerz-Syndrome bei Patienten mit schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie stecke bis heute in den „Kinderschuhen“, könnte aber der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung sein, betont sie. „Mit den derzeitigen Behandlungsstrategien erfährt nur ein Drittel der betroffenen Patienten eine Schmerzreduktion um 30 Prozent. Schmerz ist nicht gleich Schmerz, jeder Schmerz hat andere Qualitäten, auch psychosoziale Faktoren spielen eine Rolle, wie z.B. Depressionen und Ängste, emotionale Instabilität, das Alter und Introvertiertheit. Eine Genotypisierung hilft bei der Wahl des richtigen Medikaments und kann durch eine individualisierte Behandlung zum Therapieerfolg führen“, erklärt Eisenwehr. Haut gibt erste Anzeichen „Die Haut als größtes und vor allem sichtbarstes Organ zeigt oft die ersten Hautveränderungen einer diabetischen Stoffwechsellage“, betonte Dr. Alexander Konstantinow von der Technischen Universität München und fährt fort: „Zwischen 30 und 70 Prozent aller Diabetespatienten entwickeln sowohl temporäre als auch langfristige Hautveränderungen. Aber auch solche Hautsymptome können als zuverlässige Indikatoren für einen Behandlungserfolg dienen“. (ri)
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