Diät nach Tonsillektomie: Kalt-flüssige oder reguläre Kost?

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Die Tonsillektomie ist einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe in der HNO-Heilkunde. Unklarheit besteht aber weiterhin bezüglich der Frage, wie die nach dem Eingriff zu konsumierende Nahrung beschaffen sein sollte: Ist kalt-flüssige Kost für (pädiatrische) Patienten tatsächlich von Vorteil?

In der vorliegenden Studie untersuchten die Autoren die Vor- und Nachteile einer kalt-flüssigen Diät mit denen einer regulären Nahrung hinsichtlich Schmerzen und Nachbluten.

Dazu wurden 194 Kinder (im Alter zwischen 3 und 17 Jahren) nach Tonsillektomie randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt: 100 Patienten erhielten die kalt-flüssige Diät, 94 bekamen reguläre Speisen. Der Schmerz-Score wurde über die ersten 7 Tage nach dem Eingriff aufgezeichnet, das Auftreten von Blutungen über einen Zeitraum von 10 Tagen dokumentiert.

Der durchschnittliche Schmerz-Score innerhalb der Gruppe mit regulärer Nahrung (gemessen bei Frühstück, Mittag- und Abendessen) wich nicht wesentlich von dem der Gruppe mit kalt-flüssiger Diät ab. Lediglich 1 Patient aus der Gruppe mit normalen Speisen musste aufgrund von Blutungen erneut ins Hospital, doch das Nachbluten hörte von selber auf.

Viele Otolaryngologen glauben, so die Autoren in ihrem Fazit, dass es nach einer Tonsillektomie einer besonderen Diät bedürfe – obwohl dies in der Literatur ein durchaus umstrittenes Thema ist. Im Rahmen der vorliegenden Studie konnte jedenfalls kein Hinweis für den Nutzen kalt-flüssiger Speisen gefunden werden, weshalb die Autoren auch nicht bereit sind, eine solche Diät zu empfehlen. (am)