Diagnose-App für Hörverlust: Hohe Sensitivität und Spezifität25. Oktober 2017 Foto: ©Africa Studio/fotolia.com Immer mehr Smartphone-basierte Apps werden für die medizinische Diagnostik entwickelt – doch inwieweit erbringen sie einen wirklich belegbaren Mehrwert? Dies fragten die Autoren einer kürzlich in „Ear Hear“ publizierten Studie. Die Forscher untersuchten eine „hearScreen“ genannte Applikation für das Smartphone auf ihre diagnostische Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung der Sensitivität, Spezifität, die Referenzrate sowie die Zeitersparnis. Die Studie wurde an zwei südafrikanischen Primärkliniken durchgeführt. Die HearScreen-Entwickler setzten bei der Entwicklung ihrer App auf eine einfache, automatisierte Untersuchung: Das Smartphone wird mittels Diagnose-App und kalibrierten Kopfhörern zu einem Audiometer aufgerüstet, die Tester müssen im Grunde nur zwei Symbole antippen: An der Studie nahmen insgesamt 1236 Probanden (Durchschnittsalter 37,8 Jahre ± Standardabweichung 17,9 Jahre, 3 – 97 Jahre; 71,3 % Frauen) teil. Die Patienten wurden mittels hearScreen nach einem Zweipunkte-Screeningprotokoll untersucht; außerdem wurde eine Reintonaudiometrie zur diagnostischen Bestätigung des Hörvermögens durchgeführt. Die Sensitivität der App betrug 81,7 Prozent, die Spezifität 83,1 Prozent, mit einem positiven Vorhersagewert von 87,6 Prozent und einem negativen Vorhersagewert von 75,6 Prozent. Geschlecht [X(1, N = 126) = 0,304, p > 0,05] und Hautfarbe [X(1, N = 126) = 0,169, p > 0,05)] hatten unter den kindlichen Probanden keinen signifikanten Effekt auf das Screeningergebnis, während bei den Erwachsenen das Alter und das Geschlecht einen signifikanten Effekt hatte: Männer versagten statistisch signifikant häufiger. Die allgemeine Referenzrate zwischen den Kliniken lag bei 17,5 Prozent. Die initiale Dauer des Screenings betrug bei den Erwachsenen weniger als eine Minute (48,8 Sekunden ± 20,8 Standardabweichung), bei den Kindern etwas mehr als eine Minute (73,9 Sekunden ± 44,5 Standardabweichung). Laut Fazit der Autoren liefert die hearScreen-App eine zeiteffiziente Bestimmung des Hörverlusts bei adäquater Sensitivität und Spezifität und eigne sich besonders in Settings der primären Gesundheitsversorgung. (am) I
Mehr erfahren zu: "Auftritt „Bauchhirn“: Weshalb es eine zentrale Rolle bei Allergien spielt" Auftritt „Bauchhirn“: Weshalb es eine zentrale Rolle bei Allergien spielt Eine internationale Studie unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und von Forschenden aus Berner (Schweiz) hat eine bislang unbekannte Funktion Nervensystems im Darm aufgedeckt.
Mehr erfahren zu: "Deutschlands bestes Onko-Team 2025 prämiert" Deutschlands bestes Onko-Team 2025 prämiert Beim 23. Heidelberger Pflegekongress Onkologie wurde das standortübergreifende Pflegeteam der Knappschaft Kliniken mit dem 1. Platz ausgezeichnet – und trägt nun offiziell den Titel „Deutschlands bestes Onko-Team 2025“.
Mehr erfahren zu: "Würzburger Krebsforschungsprojekte mit rund 235.000 Euro gefördert" Würzburger Krebsforschungsprojekte mit rund 235.000 Euro gefördert „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung am Universitätsklinikum Würzburg, unterstützt in diesem Jahr 21 wissenschaftliche Projekte mit insgesamt knapp 235.000 Euro.