Diagnose Präeklampsie: Sechs neue Proteine identifiziert

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US-Forscher haben sechs neue Proteine identifiziert, die als Angriffspunkte für die Diagnose und Behandlung von Präeklampsie dienen könnten.

In der Studie, die in der Fachzeitschrift „Journal of Proteome Research“ von der American Chemical Society, USA, veröffentlicht wurde, charakterisieren die Forscher Proteine im Plazentagewebe, die Hinweise auf die Ursache der früh einsetzenden Präeklampsie liefern und als Zielstrukturen für eine frühzeitige Erkennung oder Behandlung dienen könnten.

Die Forscher, darunter Jing Li, sammelten Plazentagewebe von 30 schwangeren Frauen, die Hälfte mit früh einsetzender Präeklampsie und die andere Hälfte mit gesunden Schwangerschaften. Sie untersuchten mit Hilfe der Massenspektrometrie die molekularen Fragmente in jeder Probe und ordneten die Fragmente anschließend mit einem Softwareprogramm den zugehörigen Proteinen zu. Auf diese Weise wurden 59 Proteine identifiziert, die in den Gewebeproben der Präeklampsie im Vergleich zu denen der gesunden Plazenta in unterschiedlichen Mengen vorhanden waren (entweder mehr oder weniger).

Die Forscher wählten 16 dieser Proteine aus, um sie mit einer anderen, empfindlicheren Massenspektrometriemethode zu untersuchen, mit der die Mengen der einzelnen Proteine genauer gemessen werden konnten. Von diesen 16 Proteinen waren sechs in den verschiedenen Gewebeprobengruppen in statistisch unterschiedlichen Mengen vorhanden.

Ergebnisse der Untersuchung

  • Das Gewebe der präeklamptischen Plazenta wies höhere Konzentrationen von Monocarboxylat-Transporter 4, ERO1-ähnlichem Protein alpha und Pappalysin-2 auf. Diese Proteine sind an der Synthese von Proteinen und der Regulierung von Wachstumshormonen beteiligt.
  • Das Plazentagewebe der Präeklampsie wies niedrigere Werte von Desmin, Caldesmon und Keratin 18 auf. Diese Proteine spielen eine Schlüsselrolle bei kardiovaskulären Komplikationen wie einem vergrößerten Herzen, dem Blutfluss in den Muskelzellen der Plazenta, der Östrogensignalisierung und der Zellgesundheit in der Gebärmutterschleimhaut.

Insgesamt deuten die Ergebnisse laut den Wissenschaftlern darauf hin, dass kardiovaskuläre Komplikationen oder der Östrogenzyklus mit der Entwicklung einer früh einsetzenden Präeklampsie in Verbindung stehen könnten. Das Team betont außerdem, dass weitere Forschung notwendig ist.