DIAMONDS: Klinische Studie zur Wirksamkeit der Laserbehandlung bei DMÖ15. September 2022 Symbolbild.©DKcomposing-adobe.stock.com Eine neue klinische Studie zur Erforschung der Behandlung von Sehverlust infolge von Diabetes hat gezeigt, dass die Laserbehandlung sowohl kostengünstig als auch nichtinvasiv ist und eine gute Option für Patienten bietet. Derzeit werden Menschen mit diabetischem Makulaödem (DMÖ) mehrere Behandlungsmöglichkeiten angeboten, darunter zwei Arten von Laserbehandlungen und intravitreale Injektionen (IVOM). DMÖ ist die häufigste visusbedrohende Komplikation von Diabetes. Die im Fachjournal „Ophthalmology“ veröffentlichte Studie liefert Daten, die nach Einschätzung der Autoren eine bessere Information über die bestehenden Behandlungsoptionen ermöglichen. Ein DMÖ tritt auf, wenn hohe Blutzuckerspiegel die Blutgefäße in der Netzhaut schädigen. Diese Leckage führt zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Makula.Der Schweregrad eines DMÖ wird durch eine Messung der Dicke der Makula bestimmt, diese Dicke entscheidet über die Behandlung. Ein leichtes DMÖ kann mit einem Makula-Laser therapiert werden. Hierbei kann ein Standard-Schwellenlaser oder einen Mikropulslaser mit unterer Schwelle (subthreshold) eingesetzt werden. Der Standard-Schwellenlaser erzeugt eine Verbrennung oder Narbe auf der Netzhaut, wohingegen eine Behandlung mit dem Mikropulslaser keine sichtbare Veränderung, weder eine Narbe noch Verbrennung, auf der Netzhaut hinterlässt. Die im Fachjournal „Ophthalmology“ veröffentlichte Studie zeigte, dass ein unterschwelliger Mikropulslaser das Sehvermögen eines Patienten wirksam aufrechterhalten kann. Auch erfordert diese Art der Behandlung weniger Besuche in der Klinik und ist zudem kostengünstiger als die Injektionstherapie. Augeninjektionen kosten fast zehnmal mehr als Laserbehandlungen. Prof. Noemi Lois, klinische Professorin für Ophthalmologie an der Queen’s University in Belfast, ehrenamtliche Beraterin und Vitreoretinale Chirurgin am Belfast Health and Social Care Trust sowie Hauptautorin der Studie, erklärt: „Das Fehlen einer Narbe oder Verbrennung nach einer Behandlung mit einem unterschwelligen Mikropulslaser im Vergleich zum Standardschwellenlaser führte bei einigen medizinischen Fachkräften dazu, seine Wirksamkeit anzuzweifeln. Unsere Forschung ging jedoch auf dieses Problem ein, indem sie demonstrierte, dass der unterschwellige Mikropulslaser genauso gut ist wie der Standard-Schwellenlaser, um das Sehvermögen der Menschen zu verbessern, die Makuladicke zu reduzieren, es den Menschen zu ermöglichen die Fahrstandards zu erfüllen und ihre Lebensqualität zu erhalten – sowohl im Allgemeinen als auch für das Sehvermögen im Besonderen.” Das Forschungsteam verglich beide Arten der verfügbaren Laserbehandlungen durch eine große randomisierte klinische Studie, welche als DIAMONDS (DIAbetic Macular Edema and Diode Subthreshold micropulse laser SML) bekannt ist. Es wurden 266 Patienten in 16 NHS-Krankenhäusern in ganz Großbritannien rekrutiert. Die eine Hälfte wurde mit einem Laser mit Standardschwellenwert und die andere mit einem Mikropulslaser mit unterer Schwelle behandelt. Einzigartig an dieser Studie ist den Autoren zufolge, dass die Patienten an der Auswahl der Outcomes, einschließlich der Art und Weise, wie die Fahrstandards nach der Behandlung erfüllt werden würden, beteiligt waren. Am Ende der zweijährigen DIAMONDS-Studie konnte festgestellt werden, dass beide Laserbehandlungen gleichwertige Vorteile bieten. Die Gesamtkosten für die Versorgung der in die Studie aufgenommenen Patienten, einschließlich der Laserbehandlung und aller anderen erforderlichen Behandlungen sowie der Kosten für die Nachsorgeuntersuchungen, waren laut Studie für beide Gruppen ähnlich. Über den Zweijahreszeitraum lagen die Kosten pro Patienten bei 897,83 Pfund für die Therapie mit unterschwelligen Mikropulslaser im Vergleich zu 1125,66 Pfund für die mit Standardlaser. Lois fügte hinzu: „Einige Augenärzte raten Patienten mit leichteren Formen von DMÖ zu Injektionen von Anti-VEGF anstelle von Laserbehandlungen, obwohl diese weniger invasiv ist und weniger Besuche in der Klinik erfordern. Die Laserbehandlung kostet zudem deutlich weniger als Augeninjektionen von Anti-VEGF. Bei durchschnittlich zehn Injektionen, die über zwei Jahre erforderlich sind, belaufen sich die Gesamtkosten für Augeninjektionen pro Patienten allein für das Medikament auf etwa 8500 Pfund. Dies ist fast das Zehnfache der Kosten für einen unterschwelligen Mikropulslaser, ohne zusätzliche Kosten wie die Personalzeit zu berücksichtigen.Bis wir diese Ergebnisse veröffentlichten, gab es keine belastbaren Beweise zum Vergleich dieser Arten von Laserbehandlungen. Ein Mangel an Informationen veranlasste einige medizinische Fachkräfte, Standardlaser gegenüber Mikropulslasern mit unterschwelliger Wirkung zu bevorzugen. Wir haben jetzt belastbare Beweise dafür, dass beide Laserbehandlungen nicht nur wirksam die Flüssigkeit von der Netzhaut entfernen und das Sehvermögen für mindestens zwei Jahre aufrechterhalten, sondern auch kostengünstig sind.“ Obwohl die Laserbehandlungen nicht direkt mit intravitrealen Injektionen von Anti-VEGF verglichen worden seien, hoffen die Autoren, gezeigt zu haben, dass die Laser-Behandlung wirksam ist. Originalpublikation: Lois N et al. DIAbetic Macular Oedema aNd Diode Subthreshold micropulse laser (DIAMONDS): A randomized double-masked non-inferiority clinical trial. Ophthalmology 2022. doi:10.1016/j.ophtha.2022.08.012
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