Die Erwartungen von Katzen- und Hundebesitzern an die tierärztliche Versorgung sind hoch

Luna, eine 10-jährige Husky-Hündin, die einer Strahlentherapie aufgrund eines Nasentumors unterzogen wird. Bild: © Sandra A. Corr, CC-BY 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

Gut zu wissen: Sechs von zehn befragten Tierbesitzern in Großbritannien, in Österreich und Dänemark sind der Meinung, dass ihre Haustiere Zugang zu den gleichen Behandlungsmöglichkeiten wie Menschen haben sollten.

Die moderne Veterinärmedizin bietet Katzen und Hunden ein ähnliches Behandlungsniveau wie das, welches ihren Besitzern zur Verfügung steht, einschließlich Bluttransfusionen, Chemotherapie und MRT-Scans. Der potenzielle Nutzen für Tiere von Haltern, die sich derartige Therapien leisten können, liegt auf der Hand. Es kann jedoch auch negative Folgen haben, wenn Besitzer mit starker emotionaler Bindung zu ihrem Haustier Behandlungen einschlagen, die die Lebensqualität des Tieres erheblich beeinträchtigen und sie gleichzeitig versuchen, es zu verlängern. Darüber hinaus kann die Pflege eines chronisch oder schwer erkrankten Tieres zu emotionalem Stress sowie finanziellen und praktischen Herausforderungen für den Tierhalter führen.

Mithilfe eines Fragebogens wurden Katzen- und Hundebesitzer aus repräsentativen Stichproben von Bürgern in Großbritannien, Österreich und Dänemark befragt, um die Erwartungen und Einstellungen der Besitzer gegenüber einer fortschrittlichen tierärztlichen Versorgung zu untersuchen, sowie die Faktoren, die diese Ansichten beeinflussen könnten.

Insgesamt waren 58,4 Prozent der befragten Tierhalter der Meinung, dass ihre Haustiere Zugang zu denselben Behandlungsmöglichkeiten wie Menschen haben sollten, während 51,5 Prozent der Meinung waren, dass sie Zugang zu denselben diagnostischen Tests wie Menschen haben sollten. Bei der Frage, ob die fortschrittliche tierärztliche Versorgung „zu weit gehe/gegangen“ sei, äußerten sich die Besitzer am häufigsten neutral (45,3 Prozent) und lehnten die Aussage ab, dass eine fortschrittliche tierärztliche Versorgung „unnötig“ sei (40,1 Prozent).

In allen drei Ländern hing der Grad der Bindung der Besitzer zu ihren Haustieren am stärksten mit der Einstellung zu einer fortschritllichen tiermedizinischen Versorgung zusammen, wobei die Besitzer, die auf der Lexington Attachment to Pets Scale (LAPS) höhere Werte erzielten, eher eine fortschrittliche Versorgung für ihre Tiere erwarteten.

Andere Faktoren wie das Alter des Besitzers, die Lebenssituation (allein oder nicht), das Einkommen oder das Vorhandensein einer Haustierversicherung stimmten weniger mit der Einstellung des Besitzers überein. Die Ergebnisse der Untersuchung werden dazu beitragen, Tierärzte und andere Gesundheitsdienstleister über die Erwartungen und Einstellungen von Tierhaltern gegenüber fortschrittlicher tierärztlicher Versorgung zu informieren – und sie werden ebenfalls zur Debatte über die zunehmende Spezialisierung innerhalb des Berufsstands beitragen, so die Autoren.

Finanzierung: Die Studie wurde vom dänischen Zentrum für Haustierschutz unterstützt, dessen Leiter Peter Sandøe ist. Mit der Finanzierung ist keine Zuschussnummer verknüpft. Das Zentrum erhält seine Hauptfinanzierung von der gemeinnützigen Stiftung Skibsreder Per Henriksen, R. og Hustrus Fond. https://skibsrederperhenriksensfond.dk/ Die Geldgeber hatten keinen Einfluss auf das Studiendesign, die Datenerfassung und -analyse, die Entscheidung zur Veröffentlichung oder die Erstellung des Manuskripts.