Die ganz Jungen rauchen mehr11. September 2018 Prof. Svanes, Projektleiterin in der EU-Studie ALEC. (Foto: © Eivind Senneset) “Seit 1970 scheinen Kampagnen gegen das Rauchen weitgehend erfolgreich gewesen zu sein, aber die Botschaft konnte nicht die jüngsten Altersgruppen erreichen”, konstatiert Prof. Cecilie Svanes vom Zentrum für Internationale Gesundheit an der Universität von Bergen (UiB). In dem großen europäischen Forschungsprojekt Ageing Lungs in European Cohorts (ALEC) werden Risikofaktorn für eine geringe Lungenfunktion, für eine Behinderung durch eine beeinträchtigte Lungengesundheit und für eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) erforscht. Analysiert wurden 120.000 Probanden aus 17 europäischen Ländern auch hinsichtlich der Altersstruktur. Die ALEC-Teilnehmer wurden unter anderem danach gefragt, wann zwischen 1970 und 2009 sie mit dem Rauchen begonnen hatten. Die Daten zeigten, dass die Zahl der neuen Raucher in dieser Zeitspannen in allen Altersgruppen zurückgegangen ist, insbesondere in den vergangenen zehn Jahren. Einzige Ausnahme ist die Gruppe der Elf- bis 15-Jährigen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Nikotinkonsum bei jungen Frauen in Westeuropa am stärksten zunahm: Hier griffen jährlich 40 von 1000 Befragten erstmals zum Glimmstängel. Im Jahr 1970 waren es nur 20 von 1000 gewesen. Bei den jungen Männern in Nordeuropa blieben die Zahlen relativ konstant. Je niedriger das Alter, desto stärker ist die Sucht Wie Svanes betont, haben Studien in der Vergangenheit gezeigt, dass die Nikotinabhängigkeit stärker ist, je jünger man beim ersten Nikotinkonsum ist. Es sei daher wichtig, Anti-Raucher-Kampagnen auf die jüngsten Altersgruppen auszurichten. “Natürlich reduziert man das Risiko von Herzinfarkt und Lungenkrebs, wenn man im höheren Alter aufhört zu rauchen, aber die Gesellschaft als Ganzes gewinnt mehr, wenn sie die jüngeren Altersgruppen für den Rest deren Lebens gesund erhält”, unterstreich Svanes. Auswirkungen auf zukünftige Nachkommen Svanes leitet eines der Projekte in ALEC, die sich auf die Rauchgewohnheiten des Vaters konzentrieren und wie er die Gesundheit seiner zukünftigen Nachkommen beeinflusst. “Wir haben gesehen, dass es bei Männern, die vor der Erreichen des 15. Lebensjahres mit dem Rauchen begonnen haben, einen Einfluss auf deren zukünftige Kinder gibt. Zum Beispiel erkranken diese häufiger an Asthma als andere”, erklärt Svanes. “In Tierversuchen haben wir außerdem gesehen, dass das Nikotin selbst das höhere Risiko verursacht. Wenn dies auch für den Menschen gilt, bedeutet das, dass weder Schnupftabak noch E-Zigaretten eine gute Alternative zu Zigaretten sind, zumindest nicht für die jüngste Altersgruppen “, betont Svanes.
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