Die HIV/Aids-Epidemie in Subsahara-Afrika ist weiblich17. Juli 2023 Bild: © Richard – stock.adobe.com Jede Woche infizieren sich weltweit 4.000 junge Frauen und Mädchen mit HIV, 3.200 davon in Subsahara-Afrika. Für die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist der am 13.7. veröffentlichte UNAIDS-Report ein Weckruf, konsequent gegen Geschlechterungerechtigkeit und Stigmatisierung vorzugehen. Trotz aller Fortschritte im Kampf gegen die HIV/Aids-Epidemie weltweit sind junge Frauen und Mädchen (15-24 Jahre) in vielen Teilen von Subsahara-Afrika nach wie vor einem bis zu dreimal höheren Infektionsrisiko ausgesetzt als ein gleichaltriger Mann. Geschlechts- und andere Ungleichheiten, Gewalt, Stigmatisierung, Diskriminierung sowie ultrakonservative Gesetze beeinträchtigen ihre Möglichkeiten, sich umfassend vor HIV zu schützen. “Die HIV/Aids-Epidemie in Subsahara-Afrika trägt eine deutlich weibliche Prägung und es ist von entscheidender Bedeutung dies anzuerkennen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen”, betont Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der DSW. “Seit mehr als zehn Jahren wird die besondere Betroffenheit von Mädchen in den UNAIDS-Reports deutlich – nun muss endlich gehandelt werden, wenn wir eine Welt ohne HIV/Aids erreichen wollen.” Gerade der niedrige soziale Status von Frauen und Mädchen ist einer der wichtigsten Gründe für die rasante Ausbreitung von HIV/Aids in Subsahara-Afrika. In sechs Ländern der Region mit besonders hohen Infektionszahlen, wie Uganda und Tansania, waren Frauen, die im vergangenen Jahr physische oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner erfahren hatten, 3,2-mal häufiger von einer kürzlich erfolgten HIV-Infektion betroffen als jene, die keine derartige Gewalt erfahren hatten. In diesem Zusammenhang mahnt Bähr: “Wir müssen endlich ausreichend Mittel bereitstellen, um umfassende Aufklärung und Prävention vor Ort voranzutreiben, statt die Übertragungswege zu verschweigen und zu verurteilen.” Nur durch gezielte Maßnahmen, den Abbau von Ungleichheiten und die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit könne der Fortschritt in Richtung einer Welt ohne HIV/Aids beschleunigt werden. “Vor diesem Hintergrund ist der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) heute wichtiger denn je und es ist bedauerlich zu sehen, dass dessen Finanzierung auf den Stand von 2013 zurückgefallen ist”, betont Bähr und verweist auf Deutschland: Das sei mit seinem feministischen entwicklungspolitischen Ansatz mit gutem Beispiel vorangegangen und habe seine Mittel im letzten Jahr auf 1,3 Mrd. erhöht, dürfe angesichts der jetzt angekündigten Kürzungen im Haushalt aber nicht hinter die eigenen Zielvorgaben zurückfallen.
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