Die Krankheitsaktivität bei Myasthenia gravis überwachen

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Bei Myasthenia gravis sind die Serumspiegel des Zytokins Interleukin-40 erhöht und korrelieren mit der Krankheitsaktivität. Dies könnte eine wenig invasive Überwachung der Autoimmunerkrankung ermöglichen.

Interleukin-40 (IL-40) ist ein in den vergangenen Jahren entdeckter immunregulatorischer Faktor, der hauptsächlich bei B-Zell-vermittelten Immunreaktionen eine Rolle spielt. Ein chinesisches Forscherteam zeigt nun, dass der IL-40-Spiegel im Serum von Patienten mit Myasthenia gravis (MG) erhöht ist und mit dem Schweregrad der Erkrankung korreliert. Entsprechend könnten hohe IL-40-Spiegel als spezifischer Indikator für die Überwachung der Krankheitsaktivität dienen, schlagen die Autoren der in „Frontiers in Neurology“ erschienenen Studie vor.

Wie Kun Jia vom Tianjin Huanhu Hospital und Kollegen berichten, hatten sie den IL-40-Spiegel im Serum von 58 MG-Patienten und 55 gesunden Kontrollpersonen mittels Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA) bestimmt und die klinischen Daten der Studienteilnehmer evaluiert.

Interleukin-40 als wenig invasiver Biomarker

Dabei zeigte sich, dass der IL-40-Serumspiegel bei MG-Patienten signifikant höher war als bei gesunden Kontrollpersonen (p<0,0001). Nach der Immuntherapie sank der IL-40-Serumspiegel bei MG-Patienten signifikant (p<0,0001). Zudem war der IL-40-Spiegel bei Patienten mit schwerer Erkrankung signifikant höher als bei Patienten mit leichter Erkrankung (p<0,0001). Die ROC(Receiver Operating Characteristic)-Kurve ergab einen Cut-off-Wert zur Unterscheidung von IL-40 bei MG-Patienten und gesunden Kontrollpersonen von 15,63 pg/ml, mit einem AUC(Area under the curve)-Wert von 0,846 (95%-KI 0,773–0,919), einer Spezifität von 74,1 Prozent und einer Sensitivität von 85,5 Prozent.

Diese Ergebnisse untermauerten das Potenzial des IL-40-Serumspiegels als wenig invasivem Biomarker für die Krankheitsüberwachung bei Myasthenia gravis, betonen die Autoren.

(ej/BIERMANN)