Die Muskelfeinmechanik der Elefanten

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Sie sind Giganten und verfügen über mikroskopisch kleine Muskeln: Elefanten. Eine Studie liefert neue Erkenntnisse über die Struktur des Elefantenrüssels.

Eine kürzlich in „Current Biology” veröffentlichte Studie untersuchte die Muskulatur von Elefanten. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass der Rüssel ein komplexes Geflecht aus miteinander verwobenen Muskeln ist. Außerdem weist das Riech- und Greiforgan eine immense Anzahl von Muskeln auf. 

Mit der komplexesten Muskulatur, die bei Tieren bekannt ist, bewegt sich der Rüssel des Elefanten elegant und ohne jegliche Knochen. Stattdessen wird der Rüssel mit Muskeln gesteuert, die gegeneinander arbeiten, um für Steifigkeit zu sorgen und Gelenke zu bilden. Bis heute war die Anzahl der Muskeln im Elefantenrüssel unklar. Um die Frage zu klären, haben Longren, Eigen, Brecht und Kollegen von der Humboldt-Universität zu Berlin und Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IWZ) die Muskeln des Elefantenrüssels im mikroskopischen Maßstab untersucht. Sie erstellten mit einem Mikro-CT-Scanner ein 3D-Bild des Rüssels und zeichneten die einzelnen Muskelpartien, sogenannte Faszikel, nach, um die Tausenden von mikroskopisch kleinen Muskeln zu rekonstruieren.

Insgesamt gibt es schätzungsweise 90.000 Muskelfaszikel im Elefantenrüssel.

Michael Brecht gibt zu: „Wir haben gewusst, dass der Elefantenrüssel viele Muskeln hat, aber die winzige Größe der Muskeln in der Rüsselspitze war sehr verblüffend.” Mit so vielen winzigen Muskeln ist der Elefant in der Lage, die eleganten und geschickten Bewegungen seines Rüssels auszuführen.