BVDD: Soziale Plattformen zensieren Fotos von Schuppenflechte-Betroffenen

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Das Kernziel der “Bitte berühren”-Kampagne ist es, gerade durch ästhetisch anmutende Bilder der Schuppenflechte auf die soziale Stigmatisierung der Betroffenen aufmerksam zu machen. Instagram und Facebook hatten laut Medienberichten Selfies von Schuppenflechte-Betroffenen eigenmächtig gelöscht. Darauf macht der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) aufmerksam.

“Insbesondere Menschen mit Schuppenflechte nutzen den geschützten Raum des ‘Social-Media-Kosmos’, um sich über ihre Erkrankung mit anderen Betroffenen auszutauschen. Die in den letzten Tagen häufig aufgetretene Zensur (Löschung) von Bildmaterial der Erkrankung stellt einen Rückschritt in der Entstigmatisierung von Betroffenen dar und spiegelt die traurige Realität der Betroffenen wieder”, so Dr. med. Ralph von Kiedrowski, Hautarzt und Vorstand des BVDD.

Die Begründung der prominenten Portale für die Zensur ist nach Ansicht des BVDD “ein Spiegelbild jener Diskriminierung, der viele Betroffenen der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung immer wieder in verschiedenen Lebenssituationen ausgesetzt sind”. So entsprächen die Bilder den besagten Plattformen zufolge nicht dem “Gemeinschaftsstandard” und wurden von Mitgliedern der Community gemeldet.

Psoriasis ist laut BVDD eine häufig nur unzureichend oder auch falsch behandelte Erkrankung. Daher habe die Weltgesundheitsversammlung der WHO bereits 2014 alle Staaten der Erde aufgefordert, mehr für eine angemessene Therapie dieser Volkskrankheit zu tun . Diesen Beschluss habe der BVDD zum Anlass genommen und gemeinsam mit Partnern aus Selbsthilfeorganisationen und Industrie die “Bitte berühren”-Kampagne ins Leben gerufen.

Im Rahmen der Kampagne gibt es eine Website und viele weitere Aktivitäten. Weitere Infos unter www.bitteberuehren.de.