DIVI21 – Alle Preisträger des Jahres16. Dezember 2021 Preisträger der Auszeichnungen, die während des DIVI21 verliehen wurden (v.l.): Dag Moskoop (Foto: privat), Janina Marißen (Foto: Rebecca Jesse, Lübeck), Tobias Hilbert (Foto: Katharina Wislsperger, UK Bonn), Michelle Fröb (Foto: privat), Johannes Wild (Foto: Peter Pulkowski, Unimedizin Mainz), Jörg Riedl (Foto: privat). Bildzusammenstellung von DIVI. Jährlich würdigt die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) herausragende Forschungsarbeiten im Bereich der Intensiv- und Nofallmedizin. Auch in diesem Jahr wurden im Rahmen des DIVI-Onlinekongresses wieder zahlreiche Preise vergeben. Die Preisträger des Jahres 2021 finden Sie nachfolgend im Überblick. Effekte einer Multikomponentenintervention auf postoperatives Delir in der Neurochirurgie – Forschungsförderpreis Delir-Management der DIVI und Philips geht nach Berlin Das Gewinner-Team des diesjährigen Forschungsförderpreises zum Thema Delir-Management der DIVI und Philips steht fest. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Ärzteschaft und Pflege der Klinik für Neurochirurgie des Vivantes Klinikums im Friedrichshain unter der Leitung von Klinikdirektor Prof. Dag Moskopp erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für den Projektantrag „OptiBeDi – Optimierung der Behandlung von Patient*innen mit organisch verursachtem Delir auf einer neurochirurgischen Allgemeinstation: Erfahrungen, Ist-Zustand und Perspektive“. Einfluss von Antibiotika auf Hörvermögen bei Frühgeborenen: Forschergruppe gewinnt 1. Platz beim DIVI-Forschungspreis „klinische Forschung“ Das Forschungsteam unter Leitung von Prof. Christoph Härtel gewinnt den mit 4000 Euro dotierten 1. Platz beim Forschungspreis „klinische Forschung“ der DIVI. Stellvertretend nahm Dr. Janina Marißen, Assistenzärztin an der Kinderklinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Würzburg, den Preis am 30. November entgegen. Die Gruppe arbeitet zentrumsübergreifend an mehreren neonatologischen Zentren in Deutschland. Gemeinsam hat man in einer Auswertung des Deutschen Frühgeborenennetzwerks (GNN) herausgefunden, dass die Behandlung mit dem Antibiotikum Vancomycin mit einem auffälligen Hörscreening bei den kleinen Patientinnen und Patienten assoziiert war – und damit ein Indikator für langfristige Hörschädigungen sein könnte. „Mit dieser Arbeit veröffentlicht das Forscherteam neue Daten und Erkenntnisse mit Blick auf die langfristige Hörgesundheit von Frühgeborenen. Sie sensibilisiert damit auch für einen gezielteren und verantwortungsvolleren Umgang mit Antibiotika“, sagte DIVI-Kongresspräsident Prof. Hans-Jörg Busch bei der Preisverleihung im TV-Studio im Rahmen des virtuellen Jahreskongresses der DIVI. Mit Biomarkern COVID-19 besser verstehen: Forschergruppe um PD Dr. Tobias Hilbert gewinnt 1. Platz beim DIVI-Forschungspreis experimentelle Forschung Der ebenfalls mit 4000 Euro dotierte 1. Platz beim Forschungspreis „experimentelle Forschung“ der DIVI geht in diesem Jahr an ein interdisziplinäres Forschungsteam um PD Dr. Tobias Hilbert. Der geschäftsführende Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Bonn hat gemeinsam mit seinem Team herausgefunden, dass bestimmte Biomarker wie etwa Syndecan-1, die eine Schädigung von Blutgefäßen anzeigen, eine besondere Bedeutung für den weiteren Verlauf bei einer COVID-19-Erkankung haben können. „Diese Forschungsergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag, um COVID-19 noch besser verstehen und damit zukünftig auch noch besser behandeln zu können. Wir freuen uns daher sehr, diese Arbeit weiter unterstützen zu können“, sagte DIVI-Präsident Prof. Gernot Marx. Psychologische Betreuung von Angehörigen beim Organspende-Prozess: Team um Michelle Fröb erhält Forschungsförderpreis der DIVI-Stiftung Die mit 5000 Euro dotierte Forschungsförderung der DIVI-Stiftung im Bereich der intensiv- und notfallmedizinischen Gesundheitsfachberufe geht im Jahr 2021 an Michelle Fröb, Medizinpsychologin in der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Leipzig. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Svenja Teufert, ebenfalls Diplom-Psychologin, sowie einem interdisziplinären ärztlichen und nichtärztlichen Team, hat sie die preisgekrönte Arbeit „Psychologische Versorgungsstrukturen für Angehörige von Patienten mit schwerer Gehirnschädigung und die Unterstützung des Prozesses zur Entscheidung über Organspende“ vorgelegt. „In der tragischen Situation des moribunden Patienten und der Möglichkeit einer Organspende besteht große Schutzbedürftigkeit nicht nur der Angehörigen, sondern auch der Mitglieder des betreuenden Intensivteams. Welche Leistungen eine professionelle psychologische Betreuung leisten kann, ist ihr Thema. Frau Fröb und ihr Team zeigen vorbildlich, wie eine verbesserte strukturelle Zusammenarbeit Angehörige bei der schweren Entscheidung ‚Organspende des Patienten – ja oder nein?‘ stärken kann. Wir freuen uns, sie bei der Weiterentwicklung dieses förderungswürdigen Projekts unterstützen zu können“, sagte Stiftungsvorstand und Jurysprecher Prof. Gerhard W. Sybrecht. Ausgezeichnete Forschung: Förderstipendium der DIVI-Stiftung über 10.000 Euro geht an Dr. Johannes Wild Die dokumentierte Flüssigkeitsbilanz eines intensivmedizinisch behandelten Menschen beschränkt sich meistens auf die zugeführten Flüssigkeiten und die Urinausscheidung. Die Flüssigkeit, die über Lunge und Haut verloren geht, wird dagegen nur über Näherungsformeln geschätzt. In einer explorativen monozentrischen Studie möchte Dr. Johannes Wild, Internist und Notfallmediziner an der Universitätsmedizin Mainz, nun neue Wege gehen: Mit bestimmten Messungen will er bei Patienten im septischen oder kardiogenen Schockzustand nachvollziehen, welche Rolle die Haut beim Flüssigkeitsverlust und Wasserhaushalt spielt. Die physiologischen Grundlagen dafür hat er zuvor bereits intensiv in Tiermodellen untersucht. Ausgezeichnet wurde diese innovative Arbeit nun mit dem Förderstipendium der DIVI-Stiftung in Höhe von 10.000 Euro. „Der Forschungsantrag der Studie erfüllt die Kriterien der Ausschreibung zutreffend, weil angewandte Grundlagenforschung, die Evaluation pathophysiologischer Prinzipien und Verfahren sowie die Verbesserung technologischer Prinzipien und Verfahren das Thema sind“, sagte Sybrecht bei der Preisverleihung. Valerius-Preis würdigt herausragenden Fachartikel über Potenziale von komplementärmedizinischer Unterstützung in der Intensivmedizin Der mit 1500 Euro dotierte Valerius-Preis der DIVI und dem Deutschen Ärzteverlag geht in diesem Jahr an Jörg Riedl aus Lübeck. Der Krankenhaus-Apotheker im Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein hat den besten Fachbeitrag aus nichtärztlichen Berufsgruppen veröffentlicht. Unter dem Titel „Palliative komplementäre Maßnahmen auf der Intensivstation – alles Voodoo oder sinnvolle Ergänzung der Therapie?“, erschienen 2020 im DIVI-Magazin des Deutschen Ärzteverlags, macht Riedl deutlich: Nichtmedikamentöse Maßnahmen, etwa zur Symptomkontrolle von Schmerz oder zur Delirvermeidung, können eine sinnvolle Ergänzung zur intensivmedizinischen Standardtherapie darstellen. Die einzelnen Projekte werden ausführlich auf der DIVI-Homepage erläutert.
Mehr erfahren zu: "DGCH warnt vor Diabetes als unterschätzten Risikofaktor bei Operationen" DGCH warnt vor Diabetes als unterschätzten Risikofaktor bei Operationen Anlässlich des Welttages der Patientensicherheit am 17. September mahnt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) dazu, vor OPs weit häufiger als bisher den Glukosespiegel zu bestimmen – auch weil ein […]
Mehr erfahren zu: "DGN: Multidisziplinarität der Notaufnahme muss erhalten bleiben!" DGN: Multidisziplinarität der Notaufnahme muss erhalten bleiben! In einem aktuellen Kommentar sprechen sich die Nachwuchsorganisationen verschiedener medizinischer Fachgesellschaften gegen den aktuellen Entwurf eines Curriculums für einen Facharzt Notfallmedizin aus. Sie befürchten unter anderem eine Abnahme der Versorgungsqualität. […]
Mehr erfahren zu: "Welt-Sepsis-Tag: DGAI und BDA setzen auf Innovation, Qualität und vernetzte Forschung" Welt-Sepsis-Tag: DGAI und BDA setzen auf Innovation, Qualität und vernetzte Forschung Zum heutigen Welt-Sepsis-Tag möchten die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) erneut für die Gefahren der Sepsis sensibilisieren.