DKFZ: Mahak Singhal erhält Helmholtz Doktorandenpreis 202018. Mai 2021 Dr. Mahak Singhal. Quelle: Anspach / DKFZ Wie schaffen es Tumorzellen, sich über die Blut- und Lymphbahnen im Körper zu verbreiten? Mahak Singhal hat dazu in seiner Doktorarbeit am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) herausragende Entdeckungen gemacht. Ziel seiner Arbeit war es, neue Möglichkeiten zu finden, die Metastasierung von Tumoren einzudämmen. Die Helmholtz-Gemeinschaft würdigt diese exzellente Leistung und hat ihn dafür mit dem jährlichen Doktorandenpreis im Bereich Gesundheit ausgezeichnet. Mit den Doktorandenpreisen zeichnet die Helmholtz-Gemeinschaft jährlich in jedem ihrer sechs Forschungsbereiche NachwuchswissenschaftlerInnen aus, die ihre Promotion an einem Helmholtz-Zentrum durchgeführt und mit hervorragendem Ergebnis abgeschlossen haben. Um sich im Körper zu verbreiten, nutzen Tumorzellen die Blut- und Lymphgefäße. Dabei treten sie intensiv mit den Zellen der Gefäßwand, den Endothelzellen, in Kontakt und greifen in deren Steuermechanismen ein.An dieser Schnittstelle von Gefäßbiologie und Tumorbiologie forscht Singhal mit dem Ziel, die Mechanismen der Metastasierung besser zu verstehen, um darauf aufbauend neue diagnostische und therapeutische Verfahren zu entwickeln.Dabei konnte er aufklären, welche Rolle bestimmte Signal- und Rezeptormoleküle der Endothelzellen bei der Ausbreitung von Tumoren spielen. An Mäusen zeigte er, dass Antikörper gegen diese Steuerproteine bei verschiedenen Tumoren die Bildung von Metastasen unterdrücken können. In seiner jüngsten Arbeit entdeckte Singhal, dass Primärtumoren die Endothelzellen systemisch umprogrammieren, um die metastatische Besiedlung vorzubereiten. Es gelang ihm, ein dafür verantwortliches Protein zu identifizieren und in Mäusen genetisch auszuschalten. Daraufhin entwickelten die Tiere weniger Metastasen.Die Arbeiten von Singhal zeichnet besonders aus, dass er die Prozesse der Metastasierung in menschlichen Tumoren möglichst getreu in präklinischen Systemen nachahmt. Auf diese Weise konnte er neue therapeutische Zielstrukturen identifizieren, die ein hohes Potenzial haben, in Zukunft die Metastasierung von Tumoren wirksamer eindämmen zu können.Singhal studierte Biotechnologie am Indian Institute of Technology in Madras. 2013 wurde er Doktorand am DKFZ in der Helmholtz International Graduate School for Cancer Research und realisierte sein Promotionsprojekt in der Abteilung Vaskuläre Onkologie und Metastasierung (Leiter: Hellmut Augustin). Seit 2019 forscht Singhal als Postdoktorand am DKFZ.Die PreisträgerInnen erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro und zusätzlich eine Reise- und Sachkostenpauschale für einen Forschungsaufenthalt im Ausland von bis 12.000 Euro.
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