DKG fordert Vorschaltgesetz als Konsequenz aus „Krankenhaus Rating Report“

Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, sieht die Versorgungssicherheit in Gefahr. (Foto: © DKG/Otto)

Der „Krankenhaus Rating Report“, der beim Hauptstadtkongress wurde, liefert dramatische Zahlen für die Zukunft der Krankenhäuser. Für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, ist daher ein Vorschaltgesetz zum Inflationsausgleich nötig.

Laut der Analyse des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat sich die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser hat sich im Jahr 2021 stark verschlechtert, und auch 2022 und 2023 bleibt die Entwicklung negativ. Noch heikler ist allerdings die prognostizierte Situation für 2024. Rund 80 Prozent der Kliniken werden demnach ein negatives Jahresergebnis verzeichnen. Entscheidend werden dabei die hohen Personalkostensteigerungen sein, die nur teilweise refinanziert sind. Der Ratingreport fordert deshalb schnelle Entscheidungen der Politik, um den laufenden kalten Strukturwandel zu beenden. Zu den Ergebnissen des Reports erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß:

„Die Zahlen des ‚Krankenhaus Rating Reports‘ verdeutlichen, dass ohne ein Vorschaltgesetz zum Inflationsausgleich 80 Prozent der Krankenhäuser mit negativen Finanzergebnissen Gefahr laufen, die Reform überhaupt nicht mehr zu erleben”, kommentiert Gaß. 2,3 Prozent Erlössteigerung im Jahr 2022 und 4,3 Prozent 2023 bei gleichzeitig rund 17 Prozent Preissteigerung in diesen beiden Jahren seien völlig unzureichend. Aktuell häufen die Krankenhäuser Gaß zufolge jeden Monat rund 600 Millionen Euro neue Schulden an, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.

“Der Report stellt auch ein weiteres Mal fest, dass die Investitionsquote in die Kliniken noch immer viel zu gering ist”, so Gaß weiter. “Wir beklagen seit Jahrzehnten, dass die Länder ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach vollständiger Finanzierung der Krankenhausinvestitionen nicht nachkommen. Das rächt sich jetzt, und wird sich auch mit einer Reform nicht ohne weiteres Handeln verbessern. Denn die Strukturanpassungen, die die Reform vorsieht, verlangen neue Investitionen. Bund und Länder müssen klar benennen, wie die mindestens 25 bis 50 Milliarden Euro aufgebracht werden, die für die Umsetzung der Reform notwendig sind.”

Der DKG-Chef nennt auch Beispiel, wo Geld herkommen könnte: “Würde die Bundesregierung den eigenen Koalitionsvertrag ernst nehmen und umweltschädliche Subventionen, wie das Dienstwagenprivileg und die Steuerfreiheit von Flugbenzin abschaffen, stünde ein hoher zweistelliger Milliardenbetrag zur Verfügung, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auch ohne neue Schulden oder zusätzliche Krankenkassenbeiträge abzusichern.”

(DKG/ms)